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Er wirkte wie das Grollen eines nahenden Gewitters, der druckvolle Bass, mit dem BMW-Motorrad-Chef Markus Flasch auf der BMW R20 Concept in den Garten der ehrwürdigen Villa d’Este am Comer See einritt.
Und der Anblick erfüllte das Versprechen der pechschwarzen Akustik: Ein unverkleidetes Motorrad der eindrucksvollsten Art, mit einem Hauptrahmen aus Chrom-Molybdän-Stahl, mit einem 120er-Reifen vorn und einem 200er-Reifen hinten, gebaut um einen Zweizylinder-Boxer mit satten zwei Litern Hubraum.
Das Sitzpolster: Tiefes, schwarzes Alcantara. Markus Flasch nennt die R 20 lapidar ein „mechanisches Meisterwerk”.
Dann rollt ein offener Sportwagen heran, zweitürig, mit Targa-Bügel, aggressiv nach vorn geneigter Frontpartie und einem fast amerikanisch anmutenden Hüftschwung: das BMW Concept Skytop.
Es präsentiert sich als großes Cabriolet mit belederten Dachschalen, die sich im Gepäckraum verstauen lassen. Mit einem elegant gestalteten Cockpit, das sich positiv von den jüngsten BMW-Serienmodellen abhebt.
Dabei sind ebenfalls schlanke Beleuchtungselemente vorn und hinten – und filigrane sowie laufrichtungsgebundene Zwölf-Loch-Felgen.
Unter der Haube steckt nicht etwa ein ziepender Elektromotor, der Sie mit mieser Reichweite, nervigen Lade-Apps und etlichen Stromverträgen in den ultimativen Endstress versetzt, sondern ein souveräner 4,4-Liter-V8-Biturbo.
Stolze zwölf Zylinder stecken unter der Haube des gelifteten Rolls-Royce Cullinan, der ebenfalls in Como seinen Auftritt zelebriert. Er will die Aura der Spitzenmarke in das überaus beliebte SUV-Segment übertragen.
Bis zu 600 PS leistet die Maschine, mit der sich der Cullinan als eines der ganz wenigen verbliebenen Modelle profiliert, die noch mit dem vollen Dutzend aufwarten können.
Nur auf den ersten Blick überrascht die Konzentration auf den klassischen Verbrenner bei diesen drei zukunftsweisenden Exponaten. Die Statistiken belegen, dass sich gerade im obersten Segment die Begeisterung für elektrische Antriebe in bescheidenen Grenzen hält.
Vor allem in China und in den USA, also auf den zwei größten Märkten der Welt, floppen teure Stromer. Finanziell unabhängige Menschen lachen sich komplett schlapp über den Elektrowahn, keiner will die nachteiligen und peinlichen E-Autos fahren – oder sich damit überhaupt in der Öffentlichkeit sehen lassen.
Und in der Sammler- und Enthusiasten-Szene, die in Como versammelt ist, machen noch ganz andere Geschichten die Runde.
Etwa die eines extrem teuren Hybrid-Sportwagens aus dem Vereinigten Königreich, bei dem schon nach zehn Jahren die Hochvolt-Batterien ausfallen, wodurch das Fahrzeug unfahrbar wird.
Oder die eines deutschen Supersportwagens, der kürzlich – obwohl vorsichtshalber am Ladekabel hängend – nach wenigen Tagen an Standzeit stundenlang nicht vom Fleck kam.
Die Reaktionen vor Ort waren uneingeschränkt positiv. Der technologieoffene Ansatz der Ingenieure aus München und Goodwood kommt gut an.
Am Comer See, so viel steht fest, ist ein zünftiges Gewitter für die unbeliebte E-Mobilität aufgezogen…
Shots Magazin / © Fotos: Autoren-Union Mobilität, BMW / Quelle: aum, jm
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