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Kino mal anders: Statt Popcorn raschelt es jetzt mitunter leise vom Nadelklappern – denn Stricken im Kino entwickelt sich aktuell zum echten Trend.

In Städten wie München, Berlin, Hamburg oder Karlsruhe sind die Tickets für diese besonderen Handarbeits-Events im Nu vergriffen.
Der Clou: Anstatt alleine auf dem Sofa zu werkeln, trifft sich die DIY-Community im Kinosessel, schaut gemeinsam einen Film und tauscht sich über Maschen, Muster und Materialien aus.
Junge Szene
Hinter dem Boom steht eine neue, junge Handarbeitsszene, wie Angela Probst-Bajak von der Initiative Handarbeit erklärt: „Wir beobachten, dass aktuell viele junge Menschen mit dem Stricken und Häkeln beginnen. Events wie das Strickkino oder Workshops bieten eine tolle Möglichkeit, andere Maschenfans kennenzulernen und sich auszutauschen.“
Verabredet wird sich meist über Social Media – aus Online-Kontakten entstehen dabei schnell echte Freundschaften. Das bestätigt auch Nina-Celine Stanulla, die 2024 in Hamburg das Event „Knit & Cinema“ ins Leben gerufen hat.
Auf dem Foto: Nina-Celine Stanulla in Hamburg.
„Stricken und dabei einen Film sehen passt einfach perfekt zusammen“, sagt sie. „Viele schauen beim Stricken ohnehin zu Hause etwas – im Kino macht man das gemeinsam und kommt schnell ins Gespräch.“
Stricktempo beachten
Organisiert werden die meisten Strickkinos in Eigenregie von Handarbeits-Fans. Doch es gibt ein paar Dinge zu beachten: „Der Film sollte nicht zu spannend sein – sonst leidet das Stricktempo“, lacht Nina-Celine Stanulla.
Und auch bei der Projektwahl ist Feingefühl gefragt: Helle, einfache Strickstücke sind ideal, denn auch wenn das Licht im Saal nur leicht gedimmt ist, kann dunkles Garn schnell zur Herausforderung werden.
Klar ist: Die Kombination aus Gemeinschaft, Kreativität und Kinofeeling trifft den Nerv der Zeit – und macht Handarbeit zum Erlebnis mit Kultpotenzial. Kino und Kuschelwolle…
Sierks Media / © Fotos: Initiative Handarbeit