Wenn eine mit Energie und Power geladene Frau aus dem Ruhrpott auf uns Hanseaten trifft, kann es schon mal zur Überforderung der Einwohner Hamburgs kommen. So geschehen bei Künstlerin Debbie, die ich im Sommer beim „Schlagermove“ traf. Dort schmetterte sie ihr Medley in die tosende Menge und wurde von tausenden Zuschauern frenetisch gefeiert.


Nun liefen wir uns im Hamburger „IndoChine“ von Gastronom Arne Sückfull bei ein paar Garnelen und Wasser mit Sprudel wieder über den Weg. Im Interview erzählte Debbie (33), die bürgerlich Janine Kathrin Heydasch heißt, offen und sympathisch von ihrem Leben, ihren Erfahrungen als Sängerin und Moderatorin sowie von ihren Eindrücken. Auch ihre Favoriten in den USA wurden zum Gesprächsthema. Siegfried und Roy lassen grüßen. Hier ist das Interview.

Debbie / Janine Kathrin Heydasch
Debbie / Janine Kathrin Heydasch

Debbie, Du wurdest als Sängerin bekannt. Erzähl uns, wie das Ganze entstanden ist.

Ich bin im Ruhrgebiet aufgewachsen. In meiner Familie hat Musik immer eine sehr wichtige Rolle gespielt. Mein Vater hatte im Show Business hinter den Kulissen zu tun, hat mit vielen Stars gearbeitet und war unter anderem für das Sounddesign von Magier Shows verantwortlich. Heute erzählt er mir immer wieder, dass ich als Baby unter der Tuba des „Pasadena Roof Orchestra“ geschlafen habe oder neben der Bühne, als Rudi Carrell moderiert hat. Ich bin im Show Business aufgewachsen und war als Kind schon eine kleine Entertainerin. Im Alter von fünf Jahren habe ich begonnen, Orgel zu spielen. Später kam dann der Gesang dazu.

Mein Vater hat mir damals dabei geholfen, mein eigenes Live Programm zusammenzustellen. Von Schlager bis hin zu Pop / Rock war alles dabei. Ich hatte meine Playbacks immer dabei und bin damit bei vielen kleinen Stadtfesten oder Geburtstagen aufgetreten. Das hab ich alles neben der Schule gemacht. Irgendwann kam dann ein Produzent auf mich zu und hat mit mir eine der ersten Cover Versionen von Haddaways „What Is Love“ aufgenommen. Zu der Zeit konnte ich meine ersten Erfahrungen im Tonstudio sammeln. Danach hatte ich einige Club Auftritte und Interviews, mehr aber nicht.

Nach dem Abitur bin ich dann erst mal zum Radio gegangen. Nicht nur die Musik- sondern auch die Medienwelt hat mich interessiert. Moderation war auf einmal ein neues Thema für mich. Das hat mir von Anfang an mega viel Spaß gemacht. Mit Anfang 20 wurde ich dann nicht nur als Sängerin gebucht, sondern auch als Moderatorin für alle möglichen Events in ganz Deutschland.

Die Moderation hat die Musik überholt. Erst mit Ende 20 kam bei mir die Musik wieder ins Spiel. Ein bekannter Künstler Manager aus Hamburg hat mich an die Elbe geholt und mir einige Türen geöffnet. Nach kurzer Zeit veröffentlichte ich dann meine erste Single „Half A Chance“, produziert von Christian Fleps aus der Band „Marquess“. Da ich ein riesiger Blondie Fan bin, hab ich als B Seite meiner Single den 80er Jahre Hit „Hangin‘ On The Telephone“ neu aufgenommen. Mein Debüt mit beiden Songs hatte ich bei der legendären „Dolphin Aid Gala“ in Düsseldorf.

Debbie / Janine Kathrin Heydasch
Debbie / Janine Kathrin Heydasch

Wie war es am Anfang, im Rampenlicht zu stehen? Haben sich die Menschen um Dich herum verändert?

Leider haben sich viele Menschen um mich herum sehr stark verändert. Besonders als Teenager hatte ich verstärkt mit Neid zu kämpfen. Viele konnten mein Leben im Show Business nicht verstehen. Auch heute habe ich es immer noch mit einigen Neidern zu tun, die mir leider einfach nichts gönnen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch die Menschen, die mir von Herzen den Erfolg wünschen, die meinen Weg dorthin spannend finden und mich bedingungslos unterstützen.

Ich bin weder sehr berühmt, noch habe ich massig Geld auf dem Konto… Aber ich habe mit meinen 33 Jahren ganz viele großartige Erfahrungen sammeln können, für die ich unendlich dankbar bin! Im Show Geschäft bekommt man nichts geschenkt. Ich schlage mich durch und liebe es!

Und was stehen aktuell für Projekte an?

Nach meiner ersten Veröffentlichung „Half A Chance“ bin ich zur Zeit auf der Suche nach einem neuen Produzenten. Ich bin jetzt an dem Punkt, meinen eigenen Musik Stil zu finden. Am liebsten würde ich in meine Musik ein wenig mehr Rock und Country einbauen. Das Leben ist ein Abenteuer und wird oft durch Zufälle bestimmt. Ich bin gespannt, wohin mich mein Weg musikalisch als nächstes führt…

Debbie / Janine Kathrin Heydasch
Debbie / Janine Kathrin Heydasch

Was war bisher Dein absolutes, persönliches Highlight?

Mein persönliches Highlight war der „Schlagermove“ in Hamburg. Seit 2014 bin ich auch Front Sängerin in der „Hamburg City Band“. Mit der Band, in der auch Musiker von „Truck Stop“ oder den „Soulful Dynamics“ spielen, hatte ich einen Auftritt auf einem der Trucks. Als der Truck an den Landungsbrücken angehalten hat, haben wir unser Schlager Medley zum Besten gegeben. Es war der Hammer, tausende Menschen vor der Kulisse des Hamburger Hafens feiern zu sehen. Da hatte ich schon Gänsehaut!

Dann gab es vor kurzer Zeit noch ein ganz besonderes Highlight für mich. Ich habe Elton John und Country Star Shania Twain live in Las Vegas erlebt. Zwei meiner großen Idole! Das werde ich nie vergessen.

Du kommst aus dem Ruhrpott und lebst in Hamburg. Wie kommst Du mit den Hanseaten klar?

Anfangs bin ich gar nicht klar gekommen. Einige waren doch sehr distanziert und wirkten wie Eisklötze. Sorry, ich will hier jetzt keinem Hamburger zu nahe treten! Es ist mir sehr schwer gefallen, hier Anschluss zu finden. Ich bin eine Mischung aus Rheinischer Frohnatur, Amerikanerin und ’nem Mädel aus’m Kohlenpott. Das war wohl für viele Hanseaten too much. Nach gut einem Jahr in Hamburg ist das Eis aber plötzlich gebrochen und heute habe ich hier viele Freunde.

Was sind Deine Favoriten in Hamburg, wo trifft man Dich?

Am häufigsten trifft man mich in der Kult Kneipe „Zwick“ in Pöseldorf, beim Schnitzelessen in „Erikas Eck“, bei meinem Lieblingschinesen „Man Wah“, in der „Strandperle“ oder vor meiner Haustür in der Hafencity. Ich gehe aber auch gerne Kaffee trinken, am liebsten im „Café Elbgold“ in der Schanze.

Debbie / Janine Kathrin Heydasch
Debbie / Janine Kathrin Heydasch

Warum sind die USA Dein Traumland?

In Amerika ist das Wasserglas nicht halb leer – sondern stets halb voll. Neid gibt es so gut wie keinen und der kalifornische Lifestyle ist für mich der Beste. Ich habe einen großen Teil meiner Kindheit in den Staaten verbracht, genauer gesagt an der Westcoast. Da mein Vater vor vielen Jahren als Show Techniker für Zauber Shows gearbeitet hat, ist er damals in Las Vegas auf die beiden Star Magier „Siegfried und Roy“ gestoßen. Es ist eine Art Freundschaft daraus entstanden. Jedes Jahr bin ich mehrfach mit meiner Familie zu den Beiden nach Las Vegas geflogen.

Siegfried und Roy sind zwei Menschen, die mich schon als Kind sehr geprägt haben. Ich habe ihre Show geliebt, das war für mich das Größte in Sachen Entertainment! Siegfried und Roy waren meine Verbindung in die USA. Heute ist Los Angeles meine Lieblingsstadt. Ich liebe diesen coolen, lässigen „L.A. Style“. Ich liebe es, auf dem „Highway 1“  zu cruisen und in Malibu unvergessliche Sonnenuntergänge zu erleben. Südkalifornien ist für mich ganz besonders.

Gibt es Themen, für die Du Dich engagierst, die Dir am Herzen liegen?

Oh ja, die gibt es. Hunde, die misshandelt wurden oder verwahrlost sind zum Beispiel. Denen sollte man ein neues, tolles Zuhause schenken. Dafür setze ich mich ein. Auch krebskranke Kinder liegen mir sehr am Herzen. Deswegen unterstütze ich einige Einrichtungen.

Debbie / Janine Kathrin Heydasch
Debbie / Janine Kathrin Heydasch

Was finden wir ganz privat in Deiner Playlist? Du sammelst Schallplatten?

Ich habe eine buntgemischte Plattenkiste und Playlist. Von Frank Sinatra, Thin Lizzy über AC/DC bis hin zu David Bowie. Mein Herz schlägt allerdings extrem für die 1960er und 1970er Jahre. Da ich in der Vergangenheit viele Oldie Shows mit den Original Bands von damals moderiert habe, gehören Gruppen wie „Herman‘s Hermits“, „The Rubettes“, „Bay City Rollers“ oder „The Sweet“  zu meinen Favoriten. Nicht zu vergessen „The Doors“.

Ich verehre Jim Morrison, mein Lieblingssong ist „L.A. Woman“. Auch Country Music ist ganz oben im Kurs. Ich höre Garth Brooks, Johnny Cash oder Tim McGraw. Am besten alles auf Vinyl! Der Sound ist einfach speziell und Plattenauflegen macht Spaß. Aktuelles aus den Charts höre ich dagegen kaum.

Thema Mode: Was sind Deine Lieblingsmarken, was trägst Du gerne?

Ich lege keinen Wert auf Labels. Ich ziehe das an, was mir gefällt. Ich liebe zerrissene Jeans, Vintage Band T-Shirts, Chucks und Lederjacken. Aber es geht auch manchmal schick (lacht).

Und hast Du spezielle Beauty Tipps oder Lieblingsprodukte in dem Bereich?

Zu viele, um sie alle aufzuzählen. Ich mach’s mal kurz (lacht). Meine persönlichen Beauty Must Haves für Tag und Abend: „Noir Radical Mascara“ von Yves Saint Laurent, „Velvet Make-up“ von Chanel, „Laguna Bronzer“ von Nars, „Select Sheer Puder“ von Mac und roter Lippenstift „Nr. 999“ von Dior. Mein blondes Haar pflege ich seit Jahren mit Produkten von „Sexy Hair“ und „Newsha Haircare“. Ach so, und viel Schlaf ist wichtig für eine strahlendende Haut.

Was ist Dein allergrößter Traum?

Mein großer Traum ist es, für ein paar Jahre nach Südkalifornien zu ziehen, in ein hübsches Haus in der Nähe des Pazifiks. Sollte ich dann mal ganz viel Zeit haben, hätte ich am liebsten drei Hunde, mit denen ich jeden Tag am Strand laufen kann. Aber vorher möchte ich in Deutschland noch ganz viele tolle Events moderieren und irgendwann einen Top Ten Hit landen.

Debbie / Janine Kathrin Heydasch
Debbie / Janine Kathrin Heydasch

Auf welche Autos stehst Du? Hast Du Benzin im Blut?

Ich stehe auf Muscle Cars! Der Dodge Challenger SRT Hell Cat ist für mich zur Zeit das geilste Auto. Ein Camaro ist aber auch nicht schlecht. Zuletzt bin ich in den USA das neue Ford Mustang GT Cabrio gefahren. Das war Spaß ohne Ende…

Debbie (33)
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Fotos: Chris Jans (2), Peter Göbner (1), Debbie (3)

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Rubriken: Beauty Ladies