Sportliche Kompaktmodelle haben sich bis auf wenige Ausnahmen immer gerne als Wolf im Schafspelz präsentiert – genau das macht ja auch etwas von ihrem Reiz aus.
In dieser Tradition der Tiefstapler steht auch der Honda HR-V Sport, obwohl ja gerade diese Marke mit dem Civic Type-R den extrovertiertesten Vertreter der GTI-Gattung im Köcher hat. Das SUV hingegen untertreibt beinahe schon übertrieben. Das liegt aber nicht zuletzt an seiner Grundform.
Die Karosserie des kompakten Honda darf als wenig aufregend gelten. Einziges auffälliges Merkmal ist die in einem schwungvollen Bogen nach hinten hochgeführte Tornadolinie, versteckte hintere Türgriffe bringt er schon von Haus aus mit. Der Rest ist eher biedere Hausmannskost.
Aber genau das ist hier die würzige Note, wenn in der Ausführung „Sport“ die 182 PS des aus dem Civic bekannten 1,5 Liter Turbo-Benziners unter der Haube stecken. Er begeistert auch im HR-V Sport. 7,8 Sekunden für den Standardspurt und 215 km/h Höchstgeschwindigkeit sind die Eckdaten.
An der Unscheinbarkeit des Kompaktsportlers ändern auch einige zusätzliche Designakzente beim Sport nichts wie schmaler Frontspoiler, taillierte Seitenschweller, Radlaufleisten und ein markanterer hinterer Stoßfänger sowie schwarze Außenspiegelkappen, Doppelendrohre und exklusive 18 Zoll Leichtmetallfelgen. Auch sie wirken im Gesamteindruck eher verhalten.
In den unteren Gängen zieht das kompakte Spaßmobil zügig an, beim Start auch gerne einmal mit etwas Traktionsverlust und durchdrehenden Vorderrädern. Aber auch in den oberen Getriebestufen mangelt es nicht an ausreichend Durchzug, steht doch das maximale Drehmoment von 240 Newtonmetern im breiten Drehzahlband zwischen 1.900 und 5.000 Umdrehungen in der Minute zur Verfügung – und damit bis kurz vor Erreichen der Spitzenleistung bei 5.500 Touren.
So darf auch durchaus auf der Autobahn im sechsten Gang ohne große Mühe überholt werden, der bereits ab 60 km/h ruhigen Gewissens eingelegt werden kann. Mühelos rennt die Nadel des Tachometers bis zum Anschlag. Begleitet wird alles von einer ausreichend sportiven Klangkulisse und geringen Seitenneigungstendenzen.
Der Schalthebel ist nahezu perfekt positioniert, erfreut durch kurze Wege und eine präzise Gassenführung. Das Lederlenkrad liegt ebenfalls gut in der Hand und vermittelt ein sehr direktes Fahrgefühl, was den etwas beherzteren Umgang mit dem unauffälligen Tiefstapler weiter beflügelt. Im Zentrum des Instrumentariums steht der dreidimensionale analoge Tacho.
Ihn umgibt ein Farbring, der sich beim Gasgeben von grün auf rot färbt. Rechts findet sich der Drehzahlmesser mit Schaltempfehlungsanzeige und links das Display für den einfarbigen Bordcomputer. Mit an Bord sind unter anderem ein Auffahr- und ein Spurverlassenswarner, City-Notbremssystem und eine an die Verkehrszeichenerkennug gekoppelte Geschwindigkeitsregelanlage sowie acht Airbags. Zu den wenigen Schwächen gehört die schnell verschmutzende Rückfahrkamera.
Doch nicht nur in puncto Leistung steckt mehr im HR-V als es den äußeren Anschein hat. Zu den motorischen Qualitäten kommen innere Werte, und das betrifft auch den Nutzwert. Das Interieur ist sportlich schwarz ausgekleidet. Die Farbe der teilbelederten, rötlich-braun abgesetzten Sitze ist Geschmackssache, aber sie bieten mit ihren ausgeprägten Seitenwangen ausreichend Halt.
Die Türinnenseiten sind in der oberen Hälfte mit Stoff verkleidet. Mit sieben Bedienelementen ist das Lenkrad angenehm übersichtlich bestückt. Sprachsteuerung, Telefonie und die Bedienung des Bordcomputers erfolgen über separat positionierte Wippen. Die Bedienung des Infotainments und der Klimaanlage sind benutzerfreundlich leicht zum Fahrer hin geneigt. Etwas eigenwillig sind die drei nebeneinander liegenden Lüftungsschlitze über dem Handschuhfach.
Das Smartphone fähige Infotainmentsystem erfreut nicht nur mit einem klaren Audioklang, sondern liefert dankenswerterweise auch noch einen CD-Player (was heute ja keineswegs mehr selbstverständlich ist). Die großzügige Mittelablage bietet eine herausnehmbare Trennwand sowie in den Cupholdern einen doppelten Boden für Dosen respektive Flaschen.
Hinten gibt es im HR-V ausreichend Kopf- und Beinfreiheit – und die vom Jazz übernommenen Magic-Seats mit den nach oben klappbaren Sitzflächen. Außerdem gibt es bei umgelegten Rückenlehnen eine absolute Ebene und bis zu über 1,80 Meter lange Ladefläche, da sich die Sitzflächen automatisch absenken.
Damit nicht genug: Da sich auch die Beifahrersitzlehne umklappen lässt, können auch Gegenstände mit über 2,40 Metern Länge verstaut werden. So ist der HR-V nicht nur sportlich, sondern auch äußerst praktisch veranlagt. Diese Kombination ist schon sehr verführerisch.
Shots Magazin / © Fotos: Auto-Medienportal.Net, Honda / Quelle: ampnet, jri
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