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Nach langem Leerstand wurde das historische Gebäude gegenüber der Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin nach den Plänen von Patzschke Architekten wieder zu neuem Leben erweckt.
Das ehemalige Telegraphenamt wurde 1916 als damals aufwändigster Postbau Deutschlands eröffnet. In der Nachwendezeit stand das Gebäude mit der neobarocken Fassade leer. Es bot etlichen Veranstaltungen und Partys einen Raum, doch ohne nachhaltige Nutzung litt die Substanz unter der Zeit.
Nach der behutsamen Instandsetzung steht das Denkmal nun kurz vor seiner Wiederinbetriebnahme. Mit fast 40.000 Quadratmeter Geschossfläche ist das ehemalige Haupttelegraphenamt eines der größten privaten Denkmalvorhaben der Stadt Berlin.
Büros, Gastronomie und ein Hotel: mit einigen Umbauten der inneren Gebäudestruktur haben Patzschke Architekten das Bauwerk für die zukünftigen Nutzungen vorbereitet.
Robert Patzschke, geschäftsführender Gesellschafter von Patzschke Architekten: „Jetzt nutzt aktuell die Berliner Fashion Week das Erdgeschoss und dort vor allem die beiden mit Glas überdachten Innenhöfe für Shows und andere Präsentationen.“
Patzschke Architekten legten besonderen Wert darauf, die Modernisierung mit dem Erhalt der äußeren Erscheinung in Einklang zu bringen. Die barocken Fassaden sollten wieder in alter Schönheit glänzen. Mit der großen Unterstützung des Eigentümers wurde der umfangreiche Fassadenschmuck Stück für Stück rekonstruiert.
„Die neue Nutzung der Dachräume stellte uns vor eine besondere Herausforderung. Heute fügen sich die aufwändig gearbeiteten Gauben aus Kupferblech auf natürliche Weise in die Dachlandschaft ein. Auch die Glasdächer in den beiden Innenhöfen erscheinen wie ein Teil der alten Struktur und erfüllen doch alle zeitgemäßen Standards. Restauratorische Untersuchungen haben die alten Oberflächen in den historischen Treppenaufgängen wieder zu Tage gefördert. Nach diesem Vorbild wurden die öffentlichen Bereiche wiederhergestellt“, erläutert Patzschke.
Patzschke meint: „Uns gelang es, die Geräte und Installationen fast unsichtbar in das alte Bauwerk zu integrieren. So wurden zum Beispiel die Wände eines Innenhofes aus alten Ziegeln wiedererrichtet, aber natürlich muss ein solcher Veranstaltungssaal heutzutage mit frischer Luft versorgt werden. Um überdimensionale Lüftungsrohre zu vermeiden, haben wir in diesen Mauern Löcher gelassen, durch die nun die frische Luft aus einem versteckten Zwischenraum sanft in den Saal strömt.“
Das Haupttelegraphenamt hält noch eine weitere Attraktion bereit. Früher war es der Hauptknotenpunkt eines berlinweiten Rohrpostnetzwerkes. Teile der Anlage haben Krieg und auch die lange Zeit danach überlegt. Spezialisten haben die erhalten gebliebenen Teile wieder sorgfältig aufbereitet.
„Bald schon werden diese Schmuckstücke über das Gebäude verteilt wieder erlebbar sein“, so der Architekt Patzschke abschließend. Das Architekturbüro der Berliner Zwillingsbrüder Jürgen und Rüdiger Patzschke wurde vor über 50 Jahren gegründet und zeichnet sich durch eine klassisch-traditionelle Architektursprache aus.
Spätestens seit der Errichtung des Hotels Adlon am Brandenburger Tor in Berlin sind Patzschke Architekten als Protagonisten einer klassisch-traditionellen Architektur über die Grenzen Berlins hinaus bekannt.
Shots Magazin / © Fotos: _nav_, de.depositphotos.com (1), Robert Patzschke (1)
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