Bugatti ist seit 2005 unter Automobil-Enthusiasten legendär und bereitete damals Multi-Millionären aufwärts schlaflose Nächte. Denn unter Regie des VW-Konzerns kam der Veyron 16.4 mit atemberaubenden Fahrleistungen auf den Markt und bot dem Käufer ein automobiles Image von Schnelligkeit, Überlegenheit, Luxus sowie Reichtum, das es bis dato noch nie zuvor auf diesem Level gegeben hatte.
Bis 2015 wurden 450 Stück des Veyron produziert, die sich von Biarritz bis Abu Dhabi in den Garagen der Driver-Elite befinden. Nun nimmt die Produktion des nächsten Boliden richtig Fahrt auf und sorgt wieder für Kaufanreize bei allen, die sich gerne auf der Forbes List sehen.
Der Chiron, benannt nach Rennfahrer Louis Chiron (1899 bis 1979), steht in den Startlöchern. Der Hersteller gewährte jetzt einen einmaligen Einblick (dreimal „ein“, weil der Anlass so „ein“zigartig ist) in die heiligen Hallen von Molsheim im französischen Elsass, die sich Atelier nennen.
Dort wurden auch einige Neuigkeiten verraten. So befinden sich derzeit zwölf Supersportwagen in Molsheim. Und die Auslieferung der ersten Kundenfahrzeuge ist noch für das erste Quartal 2017 geplant.
Die Herstellung eines Chiron dauert vom Produktionsstart bis zur Auslieferung um die sechs Monate, 20 Mitarbeiter bauen aus über 1.800 Teilen den leistungsstärksten, schnellsten, luxuriösesten und exklusivsten Serien-Supersportwagen der Welt in Handarbeit zusammen. Dabei ist jeder Bugatti ein Einzelstück und wird nach den persönlichen Wünschen der Kunden gefertigt.
Christophe Piochon, Mitglied der Bugatti-Geschäftsführung und verantwortlich für Produktion und Logistik, meinte dazu. „Wir haben hier in Molsheim eine Manufaktur mit einem kleinen Lager. Sowohl unsere Anlagen als auch die Abläufe können nicht mit anderen Produktionsstätten für Autos verglichen werden.“
Beispiele gefällig? 23 Decklackfarben und acht Sicht-Carbon-Varianten bilden die Basispalette für das Exterieur. Im Interieur stehen hier 31 Lederfarben und acht Alcantara-Färbungen, 30 Garnfarben, 18 Teppichfarben sowie elf Gurtfarben zur Auswahl. Darüber hinaus sind Tausende weiterer Lackfarben möglich.
Und wem das noch nicht genügt, für den kreiert Bugatti individuelle Farbtöne, die sich beispielsweise an den Farben der Lieblingshandtasche oder des Flaschenetiketts des bevorzugten Mineralwassers orientieren können. Das Individualisierungsprogramm „La Maison Pur Sang“ erfüllt jeden Kundenwunsch, vorausgesetzt, es ist technisch machbar.
Weiter sagte der 40-jährige Diplom-Ingenieur und Maschinenbauer Christophe Piochon, der vor seiner Zeit bei Bugatti in der Qualitätssicherung des Volkswagen-Konzerns tätig war. „Just in Time hat bei Bugatti noch einmal eine besondere Dimension.“
Bei Bugatti wird, wie in der Werkstatt eines Formel 1-Rennstalls, in Boxen gearbeitet. Zwölf Stationen gibt es für die Produktion insgesamt. Die Arbeitsabläufe sind so perfektioniert, dass man sich – dem Produkt entsprechend – eher wie in einer Luxusmanufaktur als bei einer Autoproduktion vorkommt.
„Die Art und Weise, wie wir das tun, indem wir in Handarbeit für jeden Kunden ein individuelles Produkt in dieser besonderen Atmosphäre schaffen, macht uns einzigartig“, äußerte sich Christophe Piochon abschließend.
Bis zu 70 Chiron sollen in diesem Jahr im Atelier gebaut werden. Das ist garantierte Abhilfe gegen die schlaflosen Nächte von Multi-Millionären. Und ganz besondere Haute Couture für Automobile…
Alle Fotos zum Besuch bei Bugatti in Molsheim sehen Sie hier bei „Shots“ in der Bildergalerie.
Bildergalerie:
Fotos: © Benjamin A. Monn, BAM Photography, Bugatti Automobiles
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