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Ein Profisportler, der seine Leidenschaft für Parkour auslebt, ist Louke Wilson, den ich jetzt für ein Backseat-Interview im Range Rover Sport gewinnen konnte.
Was ist Parkour? Okay, kurz vorab: Parkour war ursprünglich den französischen Militärs als „Parcours du combattant“ vorbehalten, wurde aber in den 1980er Jahren zu einem Trend unter Sportbegeisterten, die die Grenzen des Möglichen erweiterten.
Es geht darum, alltägliche Hindernisse in möglichst flüssigen Bewegungen zu überwinden. Sowohl körperliche als auch mentale Fitness sind entscheidend, um Verletzungen zu vermeiden.
Luc Besson, ein großer Fan von Parkour, brachte diesen Sport mit Filmen wie „Yamakasi“ und „Ghettogangz“ auf die große Leinwand.
Seitdem hat Parkour den Sprung in große Hollywood-Produktionen wie „Prince of Persia“, „James Bond: Casino Royale“, „Captain America: The Winter Soldier“ und auch „Matrix 4“ geschafft.
Louke, stell Dich vor. Wer bist Du und was machst Du?
Ich bin 29 Jahre alt und bin seit 2012 hauptberuflich im Filmgeschäft – und zwar als Stuntman, Sportmodel und Pro Athlet. Sport stand schon immer im Zentrum meines Lebens und als ich im Alter von 15 Jahren Parkour und Freerunning für mich entdeckt habe, war es, als wäre eine Flamme in mir entzündet worden.
Ich wusste sofort: „DAS ist es! Darin will ich gut sein!“ Innerhalb von vier Jahren habe ich mir dann ein Berufsbild geschaffen, was so zu dem Zeitpunkt noch gar nicht richtig existiert hat – es heißt Professioneller Parkour Athlet.
Und seit ich 19 bin, gebe ich für nationale und internationale TV-, Kino- und Werbefilmproduktionen vor der Kamera mein Bestes.
Du bist seit 2009 in einem Sport aktiv, der höchste Präzision und Konzentration von einem abverlangt. Wie bereitest Du Dich darauf vor? Was ist Deine tägliche Routine?
Da der Sport nicht nur privat, sondern auch beruflich eine wichtige Rolle in meinem Leben spielt, ist das tägliche Training fast schon Voraussetzung. Denn das Letzte, was man will, ist sich im Training oder bei einem Projekt eine Verletzung zuziehen.
Man muss mehr oder weniger IMMER ready sein. Und „Routine“ trifft dabei den Nagel auf den Kopf: Jeder Tag startet bei mir mit einer 30- bis 40-minütigen Stretching und mobility Routine, in der ich meinen Bewegungsapparat pflege und mich um meine Schwachstellen und meine Disbalancen kümmere, damit ich langfristig einsatzbereit bin.
Dazu kommt – neben den regelmäßigen Parkour-Trainings – auch noch Krafttraining, um meine muskuläre Rüstung zu stärken und mich widerstandsfähiger zu machen. Zählt man all diese Trainingseinheiten zusammen, komme ich wöchentlich auf 10 bis 14 Sport Sessions. Wie gesagt: IMMER ready!
Was war für Dich der Auslöser, in diesen Sport einzusteigen?
Ich war damals 15 Jahre alt und gerade dabei, meine Leidenschaft für Fußball zu verlieren. Ich konnte richtig spüren, dass ich schon seit einer Weile auf den nächsten Abschnitt, das nächste Abenteuer warte. Als mir mein Papa dann YouTube Videos von einem russischen Typen gezeigt hat, der mit Parkour durch verlassene Ruinen gesprungen ist, war ich sofort begeistert.
Drei Wochen später bin ich zu meinem ersten Parkour-Training nach Frankfurt am Main gefahren und hatte dort meine persönliche Erleuchtung. Von einem Tag auf den anderen habe ich nach acht Jahren meinen Fußball nicht mehr angerührt, denn ich wusste genau, worauf ich mich jetzt konzentrieren will.
In Zeiten von Social Media ist der Drang, immer spektakulärere Stunts zu präsentieren, groß. Wo ist Dein persönliches Limit?
Ich trainiere den Sport mittlerweile seit fast 15 Jahren. Glaub mir, ich bin schon mehrmals über mein Limit hinausgeschossen, haha. Tatsächlich musste ich meine Grenzen oft auf die harte Tour kennenlernen und im Laufe meiner Trainingskarriere hatte ich immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen.
Eine der wichtigsten Lektionen, die ich daraus gelernt habe: Höre auf dein Bauchgefühl. Wenn du dir nicht sicher bist, ob du den Sprung schaffst, zwing dich nicht einfach durch, sondern nimm dir mehr Zeit für deine Vorbereitung.
Über die Jahre habe ich gelernt, dass Parkour vorrangig ein mentaler Sport ist. Es ist überlebenswichtig, sich selbst gut einschätzen zu können.
Die Liste der Referenzen ist lang. Was war für Dich bisher der prägendste Job?
Uff, das ist nicht einfach zu beantworten… Mit Keanu Reeves für „Matrix Resurrections“ vor der Kamera zu stehen, für Apple in Osteuropa zu performen oder in die USA eingeflogen zu werden, das waren auf jeden Fall echte Highlights für mich. Aber ich glaube, ich entscheide mich für einen Werbefilm für Deichmann, bei dem ich 2014 dabei sein durfte.
Was bei dem Projekt so besonders für mich war: Ich wurde neun Tage lang mit drei meiner besten Parkour-Freunde im Sommer nach Barcelona eingeflogen, um dort zu viert vor der Kamera richtige Action zu konzeptionieren und abzuliefern.
Die Zeit dort war der Hammer und ich bin super-happy mit dem Video, was wir produziert haben!
Land Rover ist bekannt dafür, in die entlegensten Orte der Welt gelangen zu können. Eine Marke für Menschen, die immer flexibel bleiben möchten. Welches Ziel würdest Du mit einem Auto wie dem Range Rover Sport anvisieren?
Ganz ehrlich? Ab in die Berge. Ich liebe zwar das Stadtleben, aber es zieht mich auch regelmäßig zu entlegenen Orten in der Natur. Ich glaube, für ein erfolgreiches Leben ist Balance ausschlaggebend.
Ich habe 2019 meine erste Trans-Alpin-Wanderung gemacht und mit dem Land Rover würde ich mir auf jeden Fall ein paar richtig geile Outdoor Abenteuer einfallen lassen.
Mit „Matrix Resurrections“ hattest Du schon die Chance, in eine Hollywood-Produktion zu schnuppern. Schon überlegt, den großen Schritt von Berlin über den großen Teich zu wagen?
Haha, ich würde lügen, wenn ich sage, dass ich noch nicht darüber nachgedacht habe. Ich liebe die internationale Arbeit vor der Kamera, aber ich spüre, dass meine Wurzeln hier sind.
Ich fühle mich in Berlin wohl, es gibt hier noch jede Menge Möglichkeiten und außerdem kommt Hollywood sowieso regelmäßig hierher. Aber wer weiß, was noch passiert, ich folge meinem Herzen und meinem Bauchgefühl.
Martial Arts Legenden wie Tony Jaa oder Jet Li haben auch im hohen Alter immer noch eine eindrucksvolle physische Präsenz. Denkst Du, Freerunning ist ein Sport, den man auch im höheren Alter betreiben kann? Wäre ein Einstieg jenseits der 40 oder gar 50 noch möglich?
Auf jeden Fall! Ich kenne mehrere Senior-Freerunner, die sich mit 50+ noch immer nicht von unserem Sport einschüchtern lassen. Mein persönliches Ziel ist, auch mit 80 Jahren noch einen Backflip machen zu können!
Und ich bin fest davon überzeugt, dass das möglich ist. Ich glaube, dass in höherem Alter die Herangehensweise dann vielleicht eine andere ist. Es geht dann weniger um krasse Tricks, sondern mehr um Eleganz, Präzision, Kreativität und Erfahrung. Für die persönliche Weiterentwicklung halte ich die regelmäßige Auseinandersetzung mit den eigenen Grenzen, egal ob mental oder physisch, für sehr wichtig.
Und das kann und sollte man meiner Meinung nach in jedem Alter tun, denn das ist ein Prozess, der nie endet. Parkour halte ich dabei für eine ziemlich coole Methode!
Wer mehr von Louke erfahren möchte, kann dem Instagram-Channel unter @loukewilson folgen.
Und wie sich der Range Rover Sport anfühlt, lesen Sie hier im #Fahrgasmus bei Shots.
Backseat-Interview Credits:
Male Model: Louke Wilson | Car Model: Range Rover Sport
Shooting: MarioRoman Pictures | Accessoires: Hamburg Eyewear
Shots Magazin / © Fotos: MarioRoman Pictures
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