Nicht nur der fehlende Schnee hat in den vergangenen Jahren immer wieder für grüne Weihnachten gesorgt: Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt beim Fest der Liebe eine zunehmend wichtige Rolle. Immer mehr Menschen versuchen, Weihnachten einen ökologischen Sinn zu geben.
Schon lange vor dem ersten Advent locken kunstvoll ausstaffierte und perfekt ausgeleuchtete Schaufenster mit zahlreichen Aktionen und Angeboten. Kosmetik, Kleidung, Elektronik und Bücher werden zum Jahresende zu besonders günstigen Preisen angeboten und stehen auf den Wunschzetteln ganz weit oben.
Doch immer wieder geraten das weihnachtliche Konsumdenken und seine Auswirkungen in die Kritik: Im Jahr 2015 planten die Deutschen Umfragen zufolge 274,- Euro für Geschenke ein. Allein in der Weihnachtszeit entstehen etwa 10% mehr Verpackungsmüll.
Einen besonderen Problemfall stellen Plastikverpackungen dar, da sie oftmals erst nach vielen Jahren verrotten und als Plastikmüll in den Ozeanen landen. Beim Verpacken von Geschenken sollte man daher umweltfreundliches Papier verwenden und auf unnötige Plastikverpackungen verzichten.
Als Kinder konnten wir es kaum erwarten, den sattgrünen, wohlduftenden Weihnachtsbaum zu schmücken – nicht ahnend, dass die Herstellung eines echten Weihnachtsbaums einen kleinen ökologischen Fußabdruck hinterlässt: Die Produktion von natürlichen Weihnachtsbäumen ist mit 3,1 Kilogramm an Treibhausgasen pro Jahr verbunden. Zudem werden die meisten Tannen in Monokulturen unter dem Einsatz von Herbiziden und Schädlingsbekämpfungsmitteln herangezüchtet und so zu einer Belastung für die Umwelt. Edel- oder Nordmanntannen werden oft über weite Transportwege importiert.
Nur etwa 15% aller in Deutschland gehandelten Weihnachtsbäume werden von Waldbetrieben verkauft. Wer ökologisch handeln will, aber nicht auf die Advents- und Weihnachtssymbolik verzichten will, für den ist der sogenannte christliche Gabenbaum eine Alternative. Er besteht aus einem mit Weihnachtsschmuck behängten Laubbaumast. Statt Lametta und Plastikkugeln dürfen es auch hier natürliche Materialien wie Strohsterne, Tannenzapfen, Nüsse, getrocknete Früchte oder Zimtsterne sein.
An Weihnachten leuchten Lichterketten und Weihnachtsbeleuchtung oftmals den ganzen Tag. So schlagen sich zwei herkömmliche Lichtschläuche in einem Zeitraum von sechs Wochen bei einer täglichen Betriebsdauer von zwölf Stunden mit 30,- Euro in den Stromkosten nieder. Laut der Deutschen Energie-Agentur können LED-Leuchten über 80% dieser Kosten einsparen und weisen zudem eine hohe Lebensdauer auf. Auch mit einer Zeitschaltuhr lässt sich die Betriebsdauer kontrollieren und im Rahmen halten.
Nicht ohne Grund gilt Weihnachten als der kulinarische Höhepunkt zum Jahresende. Der traditionelle Weihnachtsbraten darf nicht fehlen. Ob Fisch oder Fleisch, entscheidet jede Familie nach Geschmack. Doch leider stammen viele Enten und Gänse, die zu Weihnachten verkauft werden, aus Massentierhaltungen. Um eine schnelle Gewichtszunahme zu erreichen, werden die Tiere oft mit dem Zehnfachen des Tagesbedarfs zwangsernährt.
Auch Karpfen und Forellen werden in vielen Fällen gemästet. Beim Kauf des Festtagsbratens sollte man sich beim Fleischerhändler über die Herkunft des Tieres informieren und darauf Wert legen, dass dieses aus einem verantwortungsbewussten regionalen Landschaftsbetrieb stammt.
Wichtig ist, auch hier auf Bio-Qualität zu achten, denn wie andere Produkte auch gibt es Weihnachtsgänse mit Bio-Siegel. So kann Weihnachten ein nachhaltiges Fest werden.
Quelle: livingpress.de / Fotos: Pixabay, CC0 Public Domain
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