Als Buzz Aldrin vor 50 Jahren am 20. Juli 1969 die Leiter der Mondlandefähre Eagle hinabstieg und die staubige Mondoberfläche betrat, war er, nach Neil Armstrong, der zweite Mensch auf dem Mond. Eine Sache tat der Zweite allerdings als Erster auf dem Erdtrabanten: Er trug eine Uhr an seinem Arm – die legendäre Omega Speedmaster Professional, heute als „Moonwatch“ bekannt.
Bis zu dieser Pionierleistung war es jedoch ein weiter Weg. Auch für die Uhr. Das weitreichende NASA-Vorhaben, das in der Landung auf dem Mond durch die Mission von Apollo 11 gipfeln sollte, war in drei aufeinanderfolgende Programme gegliedert: Mercury, Gemini und letztlich Apollo. Die drei Programme profitierten von den Erfahrungen, die bei den jeweils vorgelagerten Projekten gemacht werden konnten.
1962 trug Astronaut Wally Schirra während seiner Mission Mercury-Atlas 8 eine frühe Version der Omega Speedmaster mit der Referenznummer CK2998. Die Uhr überstand die Schwerelosigkeit und die großen Belastungen während des Starts und des Wiedereintritts in die Atmosphäre ohne Probleme.
Bis dato gehörte diese Uhr aber nicht zur offiziellen Ausrüstung der NASA. Erst 1964 wurde ein amtlicher Beschaffungsprozess ins Leben gerufen, um unter anderem eine robuste Uhr mit Stoppfunktion für die folgenden Gemini- und Apollo-Missionen anzuschaffen.
In umfangreichen Tests prüfte die NASA Uhren von Omega, Rolex, Longines-Wittnauer und Hamilton auf Herz und Nieren. Nach elf Belastungstest – unter anderem wurden Kälte-, Hitze-, Druck- und Vibrationsbeständigkeit geprüft – ging schließlich die Omega Speedmaster als Siegerin hervor. Seit Juni 1965 ist dieses Modell von der NASA offiziell für den Einsatz bei bemannten Raumfahrt-Missionen zertifiziert.
Seitdem hat Omega zahleiche Modelle der weltweit beliebten „Moonwatch“ auf den Markt gebracht, darunter viele Jubiläumsmodelle, aber auch dezente Neuinterpretationen. Chrono24 zeigt aktuell eine Auswahl aus den letzten Jahrzehnten, die die Bandbreite dieser wandelbaren Uhr verdeutlichen.
Omega Speedmaster Professional (105.012), 1964: Die Legende – die erste Uhr, die auf dem Mond getragen wurde, ausgestattet mit dem robusten Handaufzugswerk 321 und einem bei Unterdruck splittersicheren Plexiglas.
Chrono24 Preiseinschätzung: Circa 12.000,- Euro
Omega Speedmaster Professional Apollo-Soyuz (ST 145.0022), 1976: Sondermodell, das anlässlich des Andockens einer amerikanischen Apollo-Kapsel an eine sowjetische Soyuz-Kapsel kreiert wurde. Trägt das rot-blaue Missionslogo auf dem Zifferblatt und eine entsprechende Gravur auf der Rückseite.
Chrono24 Preiseinschätzung: Circa 40.000,- Euro
Omega Speedmaster Professional Japan Racing (ST 145.0022), 2004: Limitierte Sonderedition, die für den japanischen Markt produziert wurde. Der orange Stoppsekunden-Zeiger und die gleichfarbigen Elemente auf dem Zifferblatt lassen die Stoppzeiten besser ablesen und erinnern an den Ursprung der Speedmaster als Uhr für den Rennsport.
Chrono24 Preiseinschätzung: Circa 11.000,- Euro
Omega Speedmaster Apollo 13 Silver Snoopy Award (311.32.42.30.04.003), 2015: Snoopy aus den Charlie Brown Cartoons war für die Apollo-Missionen Maskottchen und Glücksbringer. Dieses Modell erinnert an das Beinahe-Unglück von Apollo 13. Bei der manuellen Kurskorrektur der havarierten Kapsel spielte die Speedmaster die tragende Rolle für die Brenndauer des Triebwerks. Die Version mit weißem Blatt trägt Glücksbringer Snoopy auf dem kleinen Hilfszifferblatt. Außerdem findet sich die unerschütterliche Einstellung der Crew von Mission Control, die die Rettungsmission damals leitete, als Zitat auf der Uhr: „Failure is not an Option!“.
Chrono24 Preiseinschätzung: Circa 20.000,- Euro
Omega Speedmaster Professional (311.30.42.30.01.005), heute: Die Version, die der ursprünglichen „Moonwatch“ am nächsten kommt. Mit Plexiglas und Handaufzugswerk, hier allerdings mit dezent weiterentwickeltem Werk 1861, versprüht die Uhr immer noch den Pioniergeist der 1960er Jahre.
Chrono24 Preiseinschätzung: Circa 3.000,- Euro
Viele Modelle in der langen Historie haben sich zu einer spannenden Wertanlage entwickelt. So auch die ursprüngliche „Moonwatch“, die Buzz Aldrin 1969 auf der Mondoberfläche trug: 1964 wurde das Modell zu einem Preis von 495,- DM verkauft. Heutzutage werden Exemplare mit der Referenz 105.012, je nach Zustand, für bis zu 12.000,- Euro gehandelt.
Besonders gut erhaltene Modelle können sogar deutlich darüber liegen. Auf dem Marktplatz von Chrono24, dem führenden Online-Marktplatz für Luxusuhren, gibt es zahlreiche Angebote dieser und anderer Speedmaster-Modelle.
Wieso war Buzz Aldrin eigentlich der erste Mensch auf dem Mond mit der Omega Speedmaster am Arm und nicht Neil Armstrong, der den Trabanten als Erster betrat? Natürlich war Armstrong ebenfalls mit einer Speedmaster ausgestattet. Während der Landung mit dem Lunar Module „Eagle“ am 20. Juli 1969 fiel allerdings die Borduhr mit einer Fehlfunktion aus.
Aus Sicherheitsgründen entschieden sich die Astronauten, eine ihrer Uhren in der Mondlandefähre zu lassen, damit sie für den Fall der Fälle einen funktionierenden Zeitmesser hätten und sicher zurück auf die Erde kämen – der Rest ist Geschichte…
Shots Magazin / © Fotos: ddpimages.com (2), Chrono24 (1)
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