Die männliche Haut unterscheidet sich entscheidend gegenüber der weiblichen Haut – und benötigt eine entsprechend angepasste Pflege.
Auch die Hautalterung zeichnet sich in einem anderen Prozess ab, was wir im Folgenden mit dem Gastartikel von Dr. Alice Martin darstellen.
Zur Person: Autorin Dr. Alice Martin ist Ärztin und Mitgründerin der Telepraxis Dermanostic – „Hautarzt per App“ (-> dermanostic.com).
Hier können alle Patienten 24/7 von Hautfachärzten eine gewohnt kompetente sowie medizinische Behandlung mit Rezept erhalten.
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Die größten Unterschiede von Frauen- zu Männerhaut bestehen in der Hautdicke sowie Größe und Aktivität der Talgdrüsen.
Auch die hormonelle Aktivität beeinflusst die Beschaffenheit der Hautoberfläche, indem die Talgdrüsenproduktion angekurbelt wird (1).
Der Talg besteht hauptsächlich aus Triglyceriden und Fettsäuren – er bildet eine schützende Schicht auf der Haut. Dadurch verdunstet wenig Wasser aus den oberen Zellschichten und die Haut bleibt geschmeidig sowie gut durchfeuchtet.
Gleichzeitig begünstigt die erhöhte Talgmenge jedoch ein Hautmilieu, auf dem sich eine höhere Bakterienzahl ansiedelt. Dies kann zu Verstopfungen von Poren führen, die sich dann im Verlauf entzünden.
Hier kann also geschlussfolgert werden, dass die Pflege bei der Männerhaut nicht zu fettig, also komedogen, sein sollte. Die männliche Haut besitzt mehr Kollagen und hat dadurch eine erhöhte Viskoelastizität und Spannkraft.
Die Kollagenfasern verlaufen vor allem quer zueinander, bei der weiblichen Haut sind diese vor allem parallel angeordnet. In einer Studie der Universität Hamburg konnte gezeigt werden, dass die weibliche Haut im Alter von bis zu 50 Jahren mehr Feuchtigkeit verliert im Vergleich zu der männlichen Haut (2).
Dadurch altert die männliche Haut im Vergleich etwas langsamer. Auch ermöglichen die quer verlaufenden Kollagenfasern eine im Alter anhaltende Elastizität mit geringerer oberflächlicher Faltenbildung.
Mimische (also muskulär bedingte) Lachfalten sind bei Männern sympathisch und ebenso ausgeprägt wie bei Frauen. Kleine oberflächliche Knitterfältchen sind hingegen seltener anzutreffen.
Eine weitere Studie zeigte, dass sich die Hydratisierung (Feuchtigkeitsgehalt) im Stratum corneum (der obersten Hautzellschicht) und der pH-Wert im Alter änderten. Die Talgdrüsenproduktion zeigte sich hingegen gleichbleibend (3).
Shots Magazin / Autorin: Dr. Alice Martin / © Fotos: Patrycia Lukas (1), Safia Shakil, Unsplash (1), Dermanostic (1)
Quellen:
(1.) Zouboulis CC. The human skin as a hormone target and an endocrine gland. Hormones. 2004;3:9–26.
(2.) Luebberding S, Krueger N, Kerscher M.: Skin physiology in men and women: in vivo evaluation of 300 people including TEWL, SC hydration, sebum content and skin surface pH. Int J Socmet Sci 2013 Oct;35
(3.) Luebberding S, Krueger N, Kerscher M. Age-related changes in male skin: quantitative evaluation of one hundred and fifty male subjects. Skin Pharmacol Physiol. 2014;27(1):9-17
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