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Es begann mit einem gut formulierten Prompt. Was zunächst wie ein kleiner Insider-Gag unter Kreativen aussah, hat sich in Windeseile zu einem viralen Phänomen entwickelt.


Überall tauchen derzeit fotorealistische 3D-Render von cartoonartigen Actionfiguren auf, die reale Menschen zeigen – in stilechter Retro-Blisterverpackung, mit Accessoires und Charme.

Ob Influencer oder Unternehmerin mit Sinn für Stil: Immer mehr Menschen lassen sich selbst als digitale Sammelfigur verewigen.

Das Netz ist voll von diesen skurril-genialen Kunstwerken, die irgendwo zwischen Spielzeugregal-Nostalgie und Popkultur-Selbstironie angesiedelt sind.

Was sie alle verbindet: Sie wurden mithilfe von ChatGPT und KI-Bildgeneratoren wie Dalle oder Midjourney erstellt – mit nichts weiter als einem guten Porträt und einem cleveren Prompt.

Ein Trend ist geboren

Einer der ersten, der diesen Hype aufgriff, war Jan-Christopher Sierks, Medienunternehmer aus Hamburg. Seine Figur kommt im roten Hemd, ernster Miene und natürlich mit standesgemäßen Accessoires wie seinem 1983er Golf 1 GTI, Nike-Sneakern und einer klassischen Casio-Uhr – verpackt vor der Hamburger Flagge, versteht sich.

Kurz darauf folgte die stilvolle Version von Anna Maria Rożek, die als „Unique Edition“ in Designer-Dress samt LV-Tasche, Latte Macchiato und dem neuesten iPhone durchstartet.

Und dann ging es los: LinkedIn, Instagram und sogar Twitter – alle wollten plötzlich ihre eigene Figur im Vintage-Stil. Zwischen ernst gemeintem Personal Branding und augenzwinkerndem Spaß entstand eine regelrechte Community aus „Retro-Figuren“, die einander liken, teilen und natürlich vergleichen.

Wer hat das coolere Zubehör? Wer die bessere Beleuchtung? Und wer den ikonischeren Gesichtsausdruck?

Die Rolle von ChatGPT

Ohne die Hilfe von ChatGPT wäre dieser Trend kaum denkbar. Denn hier beginnt der Zauber: Ein gut formulierter Prompt entscheidet über Pose, Outfit, Zubehör, Hintergrund, ja sogar über den Stil des Verpackungsdesigns.

So etwas in der Art genügt schon: „Create a realistic 3D render of a cartoon-style action figure in retro blister packaging…“

Dazu noch ein paar individuelle Details (Hintergrundfarbe, Accessoires, Logo, Mimik), ein passendes Foto – und die KI liefert innerhalb weniger Sekunden ein Ergebnis, das aussieht, als hätte man es aus einem Comicbuch der 80er in die Jetztzeit teleportiert.

Foto: Der große Hype um die ChatGPT-Actionfiguren.

Warum das Ganze?

Ganz einfach: Es macht Spaß. Es ist kreativ, spielerisch, ein bisschen ironisch – und gleichzeitig extrem personalisiert. Die eigene Actionfigur ist das neue LinkedIn-Profilbild, das neue Story-Highlight, das neue „Schau mal, das bin ich – aber in cool!“.

Und wer weiß: Vielleicht stehen wir kurz vor der Markteinführung echter 3D-gedruckter Versionen. Die Nachfrage wäre da. Und ChatGPT hätte den ersten Stein ins Rollen gebracht.

Fazit

Ein Bild, ein Prompt, eine Idee – und plötzlich wird Künstliche Intelligenz zum Spielzeugmacher der Herzen. Wer braucht da noch Ken und Barbie, wenn man sich selbst als Held der eigenen Retro-Welt gestalten kann..?

Sierks Media / © Fotos: KI-generiertes Bild, ChatGPT

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