„Wenn wir an das unendliche Wachstum und den Verfall von Leben und Zivilisationen denken, können wir uns dem Eindruck absoluter Nichtigkeit nicht entziehen. Dennoch habe ich nie den Sinn für etwas verloren, das unter dem ewigen Fluss lebt und fortbesteht. Was wir sehen, ist die Blüte, die vergeht. Das Rhizom bleibt“, schrieb CG Jung in seinem Buch „Memories, Dreams, Reflections“.
Und im Rhizom befinden sich diese „ephemeren Erscheinungen“, das leuchtende Gelb und das elektrische Blau einer betäubten Jugend, die Brokate im Kleiderschrank der Mutter, die allgegenwärtigen Kordhosen unserer Kindheit und die mächtigen Schulterpolster, die Pailletten der Disco-Ära, eine Phase unserer Jugend.
Das Gedächtnis ist meist eine imaginäre Sequenz, teils verschwommen, teils hell mit scharfen Farbpaletten in Bits und teils schwarz-weiß gerendert. Man kann sie Reflexionen nennen. Die Kindheitserinnerung an die Felder, die Bäume, der Blick aus dem Zug, die unendlichen Felder und den Horizont, der sich darüber hinaus erstreckte.
Und dann waren da noch die Stadtlandschaften, eine veränderte Realität eines Migranten, der in eine Metropole kommt, deren Gebäude sich weit und breit erstrecken, und selbst die Sonnenuntergänge kommen durch Reflexionen, die durch viele Fenster, Gebäude und Verzerrungen hindurchgehen, und die selbst zur Grundlage einer veränderten visuellen Komplexität der Erinnerung werden.
Diese Sammlung ist ein Akt der Erinnerung, eine Aufhebung des Unglaubens und ein Bekenntnis, dass Erinnerungen wie Städte Metamorphosen durchlaufen. Es ist kein Versuch, sich neu zu erschaffen. Es ist eine Methode, das Andenken an Stoff, wie man ihn im Kleiderschrank der Mutter gesehen hat, die berauschenden Musikvideos der 1990er Jahre, in denen nichts schockierend war und die Farben wie Glühwürmchen die in einer Diskothek tanzen, platzen
Es ist nicht das, woran wir uns erinnern, sondern dass, wie wir uns erinnern. Und Trends sind schön. Sie erinnern uns daran, dass Nostalgie „klassisch“ ist. Es gibt einen Zeitstaub auf allem. Erinnerung ist flüchtig, neckend und voller Unfug. In unseren adaptierten Personas versuchen wir und kollabieren. Die Sehnsucht nach dem, was nur in der Erinnerung bleibt.
Die Impressionen zur Kollektion von Rahul Mishra für Herbst und Winter 2018 sowie 2019 sehen Sie hier in der Bildergalerie bei „Shots“.
Quelle / Fotos: Rahul Mishra
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