Die Tage werden länger, die Nächte kürzer und die Temperaturen steigen und steigen. Umso wärmer es schließlich wird, desto eher lautet die Devise bei der täglichen Hautpflege „weniger ist mehr“. In den heißen Sommermonaten ist es wichtig, von reichhaltigen Texturen, die im Winter benötigt werden, auf leichte, feuchtigkeitsspendende Pflegeprodukte umzusteigen.
Diese bauen die Lipidbarriere der Haut wieder auf und die Feuchtigkeitsdepots werden aufgefüllt. Außerdem wichtig: Ein ausreichender Lichtschutz.
Sommer vs. Winter
Inwiefern unterscheidet sich die Sommer- von der Winterpflege? Dr. Simone Presto, Medical Advisor und praktische Ärztin bei Eucerin: „Bei der Sommerpflege sind zellschützende Antioxidantien wie Licochalcone A und Glycerrathinsäure aus der Süßholzwurzel wichtig. Zudem sollte man immer ein Produkt mit Lichtschutzfaktor auftragen. Im Winter dagegen sollte man auf rückfettende und rückfeuchtende Inhaltsstoffe achten.“ Der Grund für diese Unterschiede sind die unterschiedlichen Bedürfnisse der Haut, je nach Jahreszeit. So ist sie im Sommer zum Beispiel übermäßiger UV-Strahlung ausgesetzt, die sie austrocknen lässt.
Auf den Hauttyp kommt es an
Je nachdem welchem Hauttyp man angehört, sollte man seine Pflegeprodukte auf die ganz bestimmten Bedürfnisse dessen abstimmen. So benötigt trockene Haut beispielsweise auch im Sommer „weiterhin feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie natürliche Feuchthaltefaktoren und Lipide“, erklärt Dr. Simone Presto. Jedoch müssen die Pflegeprodukte nicht mehr so reichhaltig sein, wie im Winter.
Eine fettige oder Mischhaut, die zu Unreinheiten neigt, benötigt tagsüber eine Sonnenpflege, die nicht komedogen ist und mattierend wirkt. „Komedogen bedeutet Hautunreinheiten hervorrufend. Bestimmte Stoffe haben die Eigenschaft, die Bildung von Hautunreinheiten, Pickeln oder Akne zu fördern. Nicht-komedogene Produkte sind so zusammengesetzt, dass sie die Poren der Haut nicht verstopfen und Mitessern keine Entstehungsgrundlage liefern,“ erläutert Dr. Simone Presto.
Die Frage nach der Komedogenität lässt sich daher nicht an einzelnen Inhaltsstoffen festmachen, sondern nur durch die entsprechende Prüfung des ganzen Produktes. Doch warum sind nicht komedogene Produkte für Mischhaut empfehlenswert? „Die hohe Sonneneinstrahlung führt dazu, dass Hornzellen stärker aneinanderhaften. Dadurch wird durch schönes, sonniges Wetter die Entstehung von Unreinheiten gefördert.“ Auch ratsam: sebumregulierende Produkte mit mattierendem Effekt.
Eine klare Sache
Die Gesichtsreinigung sollte sowohl bei trockener, normaler als auch Mischhaut gründlich, und zugleich mild sein. Denn nicht nur die klimatischen Einflüsse wirken sich auf unser größtes Organ aus, sondern auch die unterschiedliche Produktivität der Talgdrüsen. Während der heißen Jahreszeit sind sie aktiver als in den Wintermonaten. So bilden sich besonders viel körpereigene Fette auf der Hautoberfläche, die die Poren verstopfen und zu Unreinheiten führen können.
Gleichzeitig wird die Haut durch Aufenthalte im Freien durch schädliche Umwelteinflüsse wie schlechte Luft belastet. Reinigungslotionen, die auf Mizellentechnologie basieren, sind die idealen Begleiter für den Sommer, denn sie befreien das Gesicht nicht nur von Make-up und Verunreinigungen, sondern klären es auch und spenden bereits während der Reinigung Feuchtigkeit.
Großporige, glänzende Haut wird mit einem milden Waschgel wieder frisch und rein, während für empfindliche Haut eine Reinigungsmilch mit beruhigenden Inhaltsstoffen das Richtige ist. Anschließend kann vor der Gesichtscreme noch ein Tonic oder ein Serum verwendet werden.
Wasser marsch!
Besonders angenehm im Sommer sind Produkte mit Hyaluronsäure. Diese ist für ihr enorm hohes Wasserbindungsvermögen bekannt. Allein ein Gramm kann bis zu sechs Liter Wasser binden. Daher ist es nicht erstaunlich, dass Hyaluronsäure die Hautfeuchtigkeit um bis zu 30% erhöhen kann. Die aufgefüllten Feuchtigkeitsdepots wirken wie ein Schutzschild und bewahren die Haut sowohl vor Umwelteinflüssen als auch UV-Strahlung und freien Radikalen.
Mit zunehmendem Alter kann unser Körper immer weniger von diesem kostbaren Schatz produzieren. Daher ist es empfehlenswert, für die tägliche Hautpflege Cremes oder Lotions mit Hyaluronsäure zu verwenden. Diese sorgen auf der Hautoberfläche für einen Sofort-Effekt und unterstützen den Wasserhaushalt tiefenwirksam.
Einen kühlenden Tipp hat Anna Tersteeg, studierte Kosmetologin und Leiterin des Bereichs Schulung und Weiterbildung bei Dermasence: „Gerne kann vor der Gesichtscreme auch eine kühlende Gelmaske auf Gesicht, Hals und Dekolleté aufgetragen werden. Diese am besten 10 bis 15 Minuten einwirken lassen und anschließend mit lauwarmem Wasser abnehmen.“
Nie ohne Sonnenschutz
Wichtig für alle Hauttypen im Sommer: Ein ausreichender Sonnenschutz. Dies gilt besonders für „sehr empfindliche Hautbilder wie der Rosacea“, erklärt Anna Tersteeg. „Denn die UV-Strahlen gelten als Triggerfaktor für die Entzündungsneigung der Haut.“ Doch auch bei unempfindlicher Haut ist ein Pflegeprodukt mit LSF empfehlenswert. Gut geeignet sind hier Tagescremes mit LSF. Diese schützen über das gesamte Jahr hinweg mit einem Breitbandlichtschutzfaktor zuverlässig vor den schädlichen Wirkungen der UV-Strahlung.
Allerdings sollte man unbedingt auf ein spezielles Sonnenschutzprodukt zurückgreifen, wenn man vorhat, sich längere Zeit in der Sonne aufzuhalten, wie dies meist im Sommerurlaub der Fall ist. Hierfür empfiehlt sie einen LSF in Höhe von 30 oder sogar 50, je nach Hauttyp. Auch Guylaine Le Loarer, Leiterin Forschung und Entwicklung bei Börlind, empfiehlt, „die Tagescreme durch eine Sonnencreme zu ersetzen“, wenn man im Sommer viel in der Natur unterwegs ist.
Doch nicht nur das Gesicht, auch der Körper braucht im Sommer eine andere Pflege als im Winter. Anstatt die Haut mit einer reichhaltigen Körperbutter einzucremen, sollte man auf eine leichte Pflegelotion umsteigen. Diese lassen sich angenehmer auftragen, ziehen schneller ein und haben außerdem einen angenehm kühlenden Effekt. Besonders gut eignen sich „Wasser- und Geltexturen mit Hyaluronsäure, Glycerin oder Aloe Vera“, so Anna Tersteeg, denn diese hydratisieren die Haut.
Nie ohne After-Sun
Wer ein intensives Bad in der Sonne genossen hat, sollte nach dem Duschen seinen Körper mit einer After-Sun-Lotion oder einem erfrischenden Aloe Vera Gel eincremen. „Diese kühlen die Haut und unterstützen sie bei der Regeneration“, so Anna Tersteeg.
Fotos: Unsplash, CC0 Public Domain / Quelle: beautypress
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