Einer von Deutschlands größten automobilen Schätzen begeistert seit neun Jahren jedes Jahr mehrere zehntausend Besucher in der Oberpfalz. In Neumarkt hat der Kieferchirurg Dr. Helmut Hofmann knapp zwei Dutzend historische Maybach-Luxuslimousinen zusammengetragen.


Jeder der exklusiven und originalgetreu restaurierten Wagen ist ein Einzelstück, den Wert jedes einzelnen Fahrzeugs schätzen Kenner auf eine bis mehrere Millionen Euro, einen offiziellen Markt gibt es nicht. Seit 2009 ist die bundesweit größte Maybach-Sammlung auch öffentlich zugänglich – in Deutschlands erstem Maybach-Museum. Ein ehemaliges Fabrikgelände dient als Empfangs- und Ausstellungshalle für die Luxuslimousinen vergangener Jahre.

„Ein Maybach ist kein Oldtimer, sondern ein Kunstwerk“, sagt Dr. Helmut Hofmann und gerät ins Schwärmen. Zwanzig Jahre lang hat der Präsident des Maybach-Clubs Deutschland gesammelt, gestöbert, renoviert und geforscht, bevor er den Entschluss fasste, ein eigenes Museum für die Luxusmarke von einst zu gründen. Maybach-Limousinen waren im Deutschen Reich zwischen 1920 und 1939 das Statussymbol der Reichen und Mächtigen.

Sehr wohlhabende Unternehmer, auch einige Größen des öffentlichen Lebens wie Schauspieler und Sänger, leisteten sich einen Maybach, das Auto eines Herstellers, der zu jener Zeit die Spitze deutscher Automobilkonstruktion bildete. „Sicherheit-Tempo-Eleganz! Maybach-Karosserien bleiben der Ausdruck zeitgemäßer Verkehrsmittelkultur – sie verzichten auf Nebensächlichkeiten und behalten die Note, die sich auf behagliche Bequemlichkeit, erlesene Raumgestaltung und die repräsentative und doch sportliche Linie gründet“, warben Maybach-Konstrukteure 1935 in einer Eigenanzeige. Wer sich einen Maybach leisten konnte, durfte sich guten Gewissens zur absoluten Oberschicht zählen: „Für den Preis eines Maybachs hätte man sich damals eine Villa in einer guten Innenstadtlage bauen können“, sagt Dr. Hofmann.

"Ein Maybach ist kein Oldtimer, sondern ein Kunstwerk", sagt Dr. Helmut Hofmann und gerät ins Schwärmen. Über 20 Jahre lang hat der langjährige Präsident des Maybach-Clubs Deutschland gesammelt, gestöbert, renoviert und geforscht, bevor er den Entschluss fasste, ein eigenes Museum für die Luxusmarke von einst zu gründen.
„Ein Maybach ist kein Oldtimer, sondern ein Kunstwerk“, sagt Dr. Helmut Hofmann und gerät ins Schwärmen. Über 20 Jahre lang hat der langjährige Präsident des Maybach-Clubs Deutschland gesammelt, gestöbert, renoviert und geforscht, bevor er den Entschluss fasste, ein eigenes Museum für die Luxusmarke von einst zu gründen.

Das erklärt auch, warum in der gesamten Produktionszeit von 1920 bis 1938 in den Maybach-Werken im heutigen Baden-Württemberg nur 1.750 Limousinen gefertigt wurden. Rund 150 davon sind bis heute erhalten. Dr. Hofmanns Maybach-Museum ist weltweit das einzige seiner Art. Einzelne Maybach-Wagen finden sich unter anderem in der Autosammlung Steim in Schramberg/Schwarzwald, im Zeppelin-Museum in Friedrichshafen, im Carl-Bosch-Museum in Heidelberg, im EFA-Museum für Deutsche Automobilgeschichte und im Auto- und Technikmuseum Sinsheim. „Nirgends aber gibt es ein Museum, in dem so viele und ausschließlich Maybachs zu sehen sind“, sagt der Museumsgründer.

Jede Limousine und jedes Cabrio in der Sammlung des 64-jährigen Zahnarztes erzählen eine große Geschichte: Dort findet sich der Wagen des damaligen Bischofs von Trier genauso wie das prächtige beinahe sechs Meter lange Modell „Zeppelin“, das einst der Vorstand des Versicherungskonzerns Gerling lenkte. Fahrtüchtig sind die mit 150 bis 200 PS äußerst großzügig motorisierten Luxuskarossen auch heute noch. Dr. Hofmann macht regelmäßig Spritztouren mit seinen Wagen – auf der Autobahn und dort durchaus auch auf der Überholspur.

Auch für die Besucher des mehr als 2.500 Quadratmeter großen Privatmuseums gibt es die Möglichkeit, einmal das Fahrgefühl eines Maybachs zu erleben. Dr. Hofmann will die Faszination Maybach in seinem Museum an seine Gäste weitergeben. Er selbst steckt jede freie Minute in sein Hobby. Und die ganze Familie schraubte mit, damit bis seinerzeit zur offiziellen Eröffnung alles fertig wurde.

Einen Teil der Ausstellung hat der Kieferchirurg der Geschichte der Maybachs gewidmet. Dort ist unter anderem zu lesen, dass Wilhelm Maybach – Vater des späteren Autokonstrukteurs Karl – zwar als „König der Konstrukteure“ galt und maßgeblich an der Entwicklung des Mercedes beteiligt war, sein Wirken sich aber besonders auf den Bau von Luftschiff-Motoren konzentrierte.

Als der Versailler Vertrag 1919 den Deutschen den Bau der Zeppeline verbot, schwenkten die Maybachs um auf den Bau von Automotoren. Ein historischer Glücksfall: Sonst hätte die Historie von Deutschlands erster schillernder Edel-Automarke vielleicht nie begonnen. Das Museum für historische Maybach-Fahrzeuge (Holzgartenstraße 8, Neumarkt in der Oberpfalz) ist mittwochs bis sonntags von 11:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen finden Interessierte unter automuseum-maybach.de.

Fotos: obx-news (1), Pixabay, CC0 Public Domain (1) / Quelle: obx-news

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