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Es gibt sie noch. Die echten Kerle unter den Automobilen. Ohne weichgespültes SUV-Pussy-Gehabe, 23 Inch Rims und dämliches DSG-Gefurze. Einer davon heißt Wrangler – Jeep Wrangler.
Haben wir jetzt getestet. Und haben wir nur ungern wieder gehen lassen. Warum? Nun gut – hier kommt ein Erklärungsversuch.
Geländewagen – also echte Geländewagen, nicht diese Luschendinger, die einen Offroad-Knopf besitzen, aber schon jenseits der perfekt getrimmten Golferwiese richtig Angst bekommen – sind mittlerweile rar gesät.
Nur wenige Hersteller haben diese Tradition bewahrt. In Europa sind noch der Land Rover Defender, der Toyota Land Cruiser, der Suzuki Jimny und ein, zwei weitere Exoten auf diesem seltenen Trip.
Mercedes hat seine elitäre G-Klasse mit der radikalen Neuauflage fast selbst aus dem Spiel gebracht. Der einst so harte Knochen möchte jetzt lieber mit Bling-Bling überzeugen. Sage ich als erprobter Auto-Redakteur.
Okay, und dann mal back to Jeep. Der hat sich auch in seiner neuesten Generation überhaupt nicht verbiegen lassen. Er glänzt nach wie vor mit seinem charmant robusten Design, welches den Anschein erweckt, dass nur ein Panzer ihn stören könnte.
Das Wunderbare an ihm ist sein Gemüt. Mit ihm können Sie täglich gemütlich durch den urbanen Dschungel fahren. Aber Sie haben trotzdem ein schlechtes Gefühl, wenn an ihm nicht eine ordentliche Patina – in Form von Schlamm – klebt.
Denn so cool er sich auch im Alltag bewährt – die Freude mit einem Wrangler beginnt erst, wenn sich der Asphalt in dreckigen Schotter verwandelt. Jenseits aller Unebenheiten, da giert der kultige Amerikaner nach Herausforderungen, die einem herkömmlichen SUV den sofortigen Herzinfarkt attestieren würden.
Grenzen? Irgendwo zwischen Bodenhöhe und Grip. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, besonders wenn man sich den Hardliner „Rubicon“ geordert hat. Und die ganz Coolen basteln sich eh ihren eigenen Monster-Wrangler. Die Möglichkeiten zur Individualisierung sind schier unbegrenzt.
Video: Jeep Wrangler Unlimited (2020)
Der Wrangler ist ein echter Bestseller und hat vielleicht nur mit dem neuen Ford Bronco einen ernstzunehmenden Gegner bekommen, der sich bei genauerem Hinsehen als relativ dreiste Kopie präsentiert – aber trotzdem geil ausschaut.
Solange der Rest des Marktes sich nicht den Lack schmutzig machen möchte, darf ich mich bei Jeep dafür bedanken, dass ein Fahrer hier noch Freigeist sein darf.
Manch ein Freund der bekannten deutschen Marken dürfte aus diesem Grund zum aktuellen Wrangler gewechselt sein. Nix mit weichgespült…
Shots Magazin / © Fotos: marioroman_pictures / Video: Anastasia Ost, YouTube
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