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Erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit werden angesichts des Klimawandels immer präsenter in unserer Gesellschaft. Heute sehen wir bereits deutlich mehr Elektrofahrzeuge auf den Straßen, als es vor einigen Jahren noch der Fall war.


Um den Trend Richtung E-Mobilität zu fördern, hat die Bundesregierung hierfür bereits die Treibhausgasquote eingeführt. Doch was ist das überhaupt und wie funktioniert es?

Was ist die Treibhausgasquote?

Bei der Treibhausgasquote (kurz: THG-Quote) handelt es sich um ein politisches Instrument zugunsten des Klimaschutzes, welches von der Bundesrepublik Deutschland ins Leben gerufen wurde.

Das Hauptziel der Quote ist es, die nationalen Emissionen im Verkehr zu reduzieren. Somit sollen erneuerbare Energien im Bereich der Mobilität gefördert werden und bis zum Jahre 2030 soll die Vorgabe der Europäischen Union von 14 % erneuerbarer Energien im Verkehr erreicht werden.

Grundsätzlich ist ein Großteil des CO2-Ausstoßes auf fossile Kraftstoffe und die Mineralölwirtschaft zurückzuführen. Die THG-Quote soll die Emissionen aktuell um 7 % reduzieren. Bis 2030 soll bereits ein Prozentsatz von 25 erreicht sein.

Wer dieses Ziel nicht erfüllt, muss entsprechend mit Strafzahlungen rechnen. Zur Vereinfachung wurde schließlich der Treibhausgas-Quotenhandel ermöglicht.

Wie funktioniert der Handel mit der THG-Quote?

Unternehmen, die der Quote verpflichtet sind, können das Ziel einer Emissionsreduzierung oft nicht allein erreichen. Daher ist ihnen der THG-Quotenhandel mit anderen Unternehmen erlaubt, die emissionsarme Kraftstoffe wie Strom für Elektromobilität auf die Straßen bringen.

Energieversorger und Betreiber von Ladesäulen lassen sich vom Bundesumweltamt spezielle Zertifikate ausstellen. Unternehmen, die der Treibhausgasquote unterliegen, können diese Zertifikate anschließend erwerben und somit ihre Vorgaben auf dem Papier erfüllen.

Der Preis für die Emissionszertifikate richtet sich nach dem Prinzip der freien Marktwirtschaft, also nach Angebot und Nachfrage. Dieser Mechanismus soll die Energiewende subventionieren und effektiv zu einer langfristigen Durchsetzung erneuerbarer, emissionsarmer Antriebstechnologien führen.

Zusätzlich können nunmehr auch Privatleute an dem Handel teilnehmen. Interessierte finden hier Anbieter mit den besten Prämien: Homeandsmart.de/thg-quote-vergleich.

Wie funktioniert der THG-Quotenhandel für Privatpersonen?

Bisher konnten lediglich Energieversorger aus dem Verkauf der emissionsfreien Anteile Profit schlagen. Seit Anfang 2022 können jedoch ebenso Halter von Elektrofahrzeugen und E-Kleinkrafträdern von der Treibhausgasquote profitieren.

Foto: Wie funktioniert der Handel mit der Treibhausgasquote?

Hierfür wird der durchschnittliche Jahresverbrauch eines E-Autos durch das Umweltbundesamt berechnet und anhand dieser Grundlage die handelbaren Quotenanteile. Die jährliche CO2-Einsparung soll dann mit dem Faktor 3 multipliziert werden.

Für das aktuelle Jahr 2022 hat das Umweltbundesamt zwei Megawattstunden Ladestrom pro E-Auto errechnet. Anschließend soll sich ein CO2-Äquivalent von 1028,16 kg ergeben haben und in diesem Umfang können dann die THG-Quoten verkauft werden. Gehandelt wird also mit dem eingesparten CO2.

Für wen gilt die Neuerung des Quotenhandels?

Grundsätzlich dürfen sich alle Halter von E-Fahrzeugen beteiligen. Voraussetzung ist jedoch, dass es sich um ein vollelektrisches Auto handelt. Hybrid-Besitzer sind hiervon ausgeschlossen, da diese zusätzlich mit den herkömmlichen fossilen Kraftstoffen betankt werden können.

Überdies können auch Halter von elektrisch betriebenen Leichtkrafträdern und E-Motorrädern am THG-Quotenhandel teilnehmen. Die einzige Voraussetzung hierfür ist, dass für das Zweirad eine Zulassungsbescheinigung Teil I vorliegen muss. Das bedeutet, dass das Kraftrad mehr als 45 km/h fahren kann und darf. E-Roller sind also ausgeschlossen.

Zulassungsfreie Kleinkrafträder können ebenfalls von der THG-Prämie profitieren, sofern sie vom Halter freiwillig beim Straßenverkehrsamt zugelassen werden. Hierbei handelt es sich allerdings um eine Gesetzeslücke, die eventuell bald geschlossen werden könnte.

Wie funktioniert die Abwicklung für Privatpersonen?

Während der THG-Quotenhandel von Unternehmer zu Unternehmer abläuft, benötigen Privatleute für den Handel einen Zwischenhändler. Diese müssen zunächst die Emissionsminderung vieler Elektrofahrzeughalter bündeln und verkaufen diese dann im Paket weiter.

Mittlerweile gibt es eine Reihe an Dienstleistern auf dem Markt. Diese werben aktuell mit Prämien von rund 250 bis 350 Euro jährlich pro Elektrofahrzeug.

Um sich auf eine jährliche Auszahlung freuen zu können, muss man sich zunächst bei einem der Zwischenhändler anmelden und belegen, dass man Besitzer eines E-Fahrzeuges ist.

Jedoch sollte man vorher die allgemeinen Geschäftsbedingungen gründlich durchlesen, um sicherzugehen, dass der Dienstleister die Prämie auch tatsächlich auszahlt. Einige von ihnen haben nämlich keine Auszahlungsgarantie.

Ist die THG-Prämie steuerfrei?

Solange das Fahrzeug einer Privatperson gehört, ist auch die Auszahlung der THG-Quote steuerfrei. Sollte das Fahrzeug allerdings im Betriebsvermögen inbegriffen sein, so gelten die hierfür maßgeblichen Steuerregelungen.

Fazit: Ist die Neuregelung der THG-Quote sinnvoll?

Grundsätzlich kann die neue Regelung durchaus ein Anreiz für Privatpersonen sein, sich zukünftig nach einem vollelektrischen Automobil umzusehen. Dem Ziel eines emissionsfreien Deutschlands mit sauberen Straßen könnte man dadurch also näherkommen. Jedoch bleibt dies abzuwarten.

Shots Magazin / © Fotos: nito103, de.depositphotos.com

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Rubriken: Motor