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Roger Klüh, Ex-Profi-Eishockeyspieler und USA-Kuba Powerboat-Weltrekordler, ging schon immer an die Grenzen des Machbaren.
Jetzt strebt er zum zehnjährigen Jubiläum seines Atlantik-Höllenritts die visuelle sowie ultimative Action- und Politthriller-Verfilmung der aufregenden Story an. Ein Buch gibt es schon.
Hintergrund
Roger Klüh ist von Wasser und Geschwindigkeit tief beeindruckt. Diese Kombination weckt in ihm die Leidenschaft für den Speedboat-Rennsport.
2012 kauft er das berühmte Weltmeister-Boot, die Apache Heritage, und beginnt, es wieder zu restaurieren. Nach der Überholung nennt er es Apache Star und plant, als erster Mensch seit über fünfzig Jahren die Strecke von Key West nach Havanna zu meistern.
Während sein Traum immer greifbarer wird, sieht sich Klüh nicht nur mit einer sportlichen Höchstleistung konfrontiert, sondern auch mit erheblichen politischen Hürden.
Denn seitdem John F. Kennedy 1962 das Embargo verhängte, gelten die USA und Kuba als politische Gegner. Trotzdem setzt Klüh alles daran, sein Ziel zu erreichen.
Auf dem Foto: Autor Udo Stern mit Roger Klüh.
Obamas Absegnung
Es waren nicht nur die körperliche Kraftanstrengung sowie eine unglaubliche Konzentration für die eigentliche Fahrt erforderlich, sondern auch Jahre des permanenten Stresses mit den Vorbereitungen.
Zudem musste das Powerboat, das für Rennen in Küstennähe gebaut ist, für den Atlantik tauglich gemacht werden. Eine Optimierung, die nur von den Besten ihres Faches umgesetzt werden konnte.
Im Mittelpunkt stand allerdings ein viel größeres Problem, und zwar das sensible diplomatische Geschick rund um die politischen Spannungen der USA mit Kuba.
Mehrfaches Beantragen, Ablehnungen und letztendlich erlösend die Zusage der notwendigen Sondererlaubnis vom damaligen US-Präsidenten Obama sind da nur die Spitze dessen, was auf beiden Seiten hinter den Kulissen der Key-West-Havanna-Route passierte.
Cooler Klüh
Klühs Familie und seine damalige Lebenspartnerin, eine Fashion-Designerin, rieten vom Trip ab und wollten den Extremsportler nicht auf dem gefährlichen, von Haien verseuchten Stück des Atlantiks sehen.
Doch Roger Klüh hielt diesem ganzen Druck stand und blieb cool. „Ohne meine jahrelang erworbene Wettbewerbsfähigkeit im professionellen Sport hätte ich dieses Projekt nie durchziehen können. Ich war einfach nur darauf programmiert, das Ding zu holen und habe mich voll darauf fokussiert“, sagt er heute rückblickend dazu.
Das Video hier zeigt einen Vorbericht, wurde strategisch klug produziert und online geteilt, um den ganzen Vorgang irgendwie zu beschleunigen. Es landete jedenfalls auf beiden Seiten der Strecke in den richtigen Händen.
Nachdem die Apache Star startfähig war, Obamas finale Erlaubnis in buchstäblich letzter Minute kam („aber nur an einem bestimmten Tag und zu einer bestimmten Uhrzeit, egal was für ein Shit-Wetter ist“), raste der Deutsche dann schließlich am 1. August 2015 los.
Glücklicher Clou
Die US-Coast-Guard eskortierte den Rekordversuch auf den ersten Seemeilen noch, dann war Roger Klüh mit seinem Team, Funk und GPS auf sich alleine gestellt. Natürlich nicht ohne lebensgefährliche Herausforderungen.
So riss nach kurzer Zeit bei Tempo 200 km/h ein Antrieb ab – wurde etwa ein U-Boot gestreift oder ein Wal getroffen? Für Ursachenforschung blieb keine Zeit, denn der über 50 Jahre alte Rekord sollte ja gebrochen werden.
Dann die nächste Schikane: Sämtliche Satelliten-Navigation fiel vor Kuba aus, mit Sicherheit die russischen Störsender. In welche Richtung geht es jetzt, wenn die Insel noch nicht zu sehen ist?
Bewahrt etwa ein simpler Kreiselkompass den unermüdlichen Roger Klüh vor der wahnwitzigen sowie katastrophalen Vorbeifahrt an Kuba, raus auf den offenen Atlantik?
Fazit
Stoff für einen Film liefert die unglaubliche Leistung mit all ihren Hürden und Hintergründen, von denen ich hier nur einen Teil veröffentlichen durfte, auf jeden Fall.
Roger Klüh hat es jedenfalls trotz aller Widrigkeiten geschafft, seinen Traum vom Weltrekord zu leben. Wer den Clou nachlesen möchte, dem sei das Buch „Apache Star“ empfohlen.
Es erschien im Novum Verlag (ISBN 978-3-99107-574-5). Und alle anderen warten dann einfach auf die Verfilmung mit bisher unveröffentlichten Zusammenhängen, quasi den Boatbuster.
Klüh wird es wie immer schaffen – am Limit…
Sierks Media / © Fotos: Udo Stern / Video: YouTube
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