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Gibt es in den USA eigentlich Interstate Highways ohne Speed Limit? Wenn überhaupt, dann in Montana.
Denn Montana, der viertgrößte Bundesstaat der USA, ist bekannt für seine atemberaubende Landschaft, endlosen Weiten und die Freiheit der Straßen.
Doch diese Freiheit wurde in der Vergangenheit von einer besonderen Eigenheit geprägt – der ländlichen Tradition, auf bestimmten Autobahnen und Fernstraßen keine festen Geschwindigkeitsbegrenzungen zu haben.
Die Historie der Geschwindigkeitsbegrenzungen in Montana erzählt eine faszinierende Geschichte von Freiheit, Sicherheit und der Suche nach der richtigen Balance.
1. Die Anfänge
In den frühen Jahren des Automobilverkehrs existierten in Montana kaum gesetzliche Regelungen bezüglich der Geschwindigkeit auf den Straßen.
Es änderte sich erst in den 1930er Jahren, als die staatliche Regierung begann, erste Geschwindigkeitsbeschränkungen einzuführen.
Zu dieser Zeit waren diese Beschränkungen jedoch eher vage und variierten je nach Region.
2. Die Ära der „Reasonable and Prudent“ Regelung
In den 1990er Jahren erlangte Montana nationale Aufmerksamkeit, als der Staat die „Reasonable and Prudent“ Regelung einführte.
Diese besagte, dass Fahrer ihre Geschwindigkeit den bestehenden Straßenverhältnissen und Wetterbedingungen anpassen sollten, anstatt eine feste Geschwindigkeitsbegrenzung zu beachten.
Das Ganze führte zu einem weitgehenden Fehlen von festen Höchstgeschwindigkeiten auf vielen Autobahnen und Fernstraßen in Montana.
3. Die rechtliche Auseinandersetzung
Trotz der scheinbaren Freiheit auf den Straßen führte die „Reasonable and Prudent“ Regelung zu rechtlichen Herausforderungen.
Kritiker argumentierten, dass klare Geschwindigkeitsbegrenzungen notwendig seien, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten.
Im Jahr 1999 entschied der Oberste Gerichtshof von Montana, dass die Regelung zu vage sei und verlangte die Einführung fester Höchstgeschwindigkeiten.
4. Rückkehr zu festen Geschwindigkeitsbegrenzungen
Nach der gerichtlichen Entscheidung kehrte Montana zu festen Geschwindigkeitsbegrenzungen zurück.
Im Jahr 2000 wurden Höchstgeschwindigkeiten von 75 Meilen pro Stunde (ca. 120 km/h) auf den Autobahnen eingeführt, während auf Landstraßen 70 Meilen pro Stunde (ca. 113 km/h) erlaubt waren.
Die Begrenzungen sollten sowohl die Sicherheit der Fahrer als auch die öffentliche Meinung berücksichtigen.
5. Aktuelle Situation
Heute sind die Geschwindigkeitsbegrenzungen in Montana im Einklang mit den meisten anderen Bundesstaaten der USA.
Die ländliche Freiheit auf den Straßen ist weiterhin spürbar, aber die staatlichen Gesetze achten darauf, dass die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer gewährleistet ist.
„Land of the Free“ ja – aber eben nicht beim Gaspedal.
Fazit:
Die Historie der Geschwindigkeitsbegrenzungen in Montana spiegelt die Spannung zwischen Freiheit und Sicherheit wider.
Während die „Reasonable and Prudent“ Regelung für kurze Zeit eine einzigartige Freiheit auf den Straßen bot, war die Rückkehr zu festen Geschwindigkeitsbegrenzungen letztendlich ein Schritt in Richtung der Verkehrssicherheit.
Heute können Fahrer in Montana die majestätische Landschaft immer noch in vollen Zügen genießen, während klare Geschwindigkeitsregeln für einen sicheren Verkehr sorgen…
Shots Magazin / © Fotos: jamesteohart (1), ArenaCreative (1), de.depositphotos.com
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