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Die geopolitischen Spannungen in Europa, insbesondere der anhaltende Krieg in der Ukraine, haben die Dringlichkeit für eine verstärkte europäische Verteidigungsfähigkeit dramatisch in den Vordergrund gerückt.
Jahrzehntelange Einsparungen in Verteidigungshaushalten und eine oft zögerliche militärische Aufrüstung haben Lücken hinterlassen, die Europa nun mit Nachdruck schließen muss.
Die Bedrohung ist real: Sollte die Ukraine fallen, stünde auch Europa vor erheblichen sicherheitspolitischen Herausforderungen.
Vor diesem Hintergrund wird die Idee eines europäischen One-Stop-Hersteller-Verbundes für Militärtechnik, ähnlich dem erfolgreichen Airbus-Konsortium, immer relevanter.
Diese Initiative soll Europa in die Lage versetzen, eigenständig und effizient modernste Verteidigungstechnologie zu produzieren. Eine mögliche Vorreiterrolle könnte dabei die Zusammenarbeit zwischen Rheinmetall (RHM) und ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) einnehmen.
➡️ Lesen Sie dazu auch: Rheinmetall – was läuft da mit ThyssenKrupp?
RHM x TKMS: Zwei Giganten auf dem Weg zur Kooperation
Rheinmetall, ein führendes Unternehmen der Rüstungsindustrie, ist bereits für seine Expertise im Land- und Luftbereich bekannt. In Weeze wird der Lizenzbau des hochmodernen Kampfflugzeugs F-35 vorangetrieben, was Europas Luftverteidigung stärken wird.
Doch während der Schutz des Luftraums und des Landes zentral ist, darf das Meer nicht vernachlässigt werden. Mit 53.563 Kilometern Küstenlinie in Europa stellt der Schutz des maritimen Raums eine gewaltige Herausforderung dar – und hier könnte TKMS eine entscheidende Rolle spielen.
TKMS, ein Spezialist für Hochtechnologie im maritimen Bereich, ist weltweit führend in der Entwicklung und dem Bau von U-Booten, Fregatten und anderen maritimen Verteidigungssystemen.
Eine Kooperation zwischen RHM und TKMS könnte somit den Weg für ein umfassendes, europäisches Verteidigungssystem ebnen, das Land, Luft und Wasser gleichermaßen schützt.
Bodeneffektfahrzeuge: Eine innovative deutsche Lösung für die Zukunft
Ein weiterer vielversprechender Aspekt dieser möglichen Kooperation ist die Integration des Bodeneffektfahrzeuges von German Slider, einer revolutionären deutschen Erfindung, die von den verstorbenen Entwicklern Günther W. Jörg und Alexander Lippisch entworfen wurde.
Das Teil ist ein neuartiges Verkehrsmittel, das sich im sogenannten Bodeneffekt bewegt – es fliegt knapp über der Wasseroberfläche und nutzt dabei die aerodynamischen Vorteile dieser Position, um Geschwindigkeiten von bis zu 500 km/h zu erreichen.
Das Bodeneffektfahrzeug bietet nicht nur eine beispiellose Geschwindigkeit und Reichweite, sondern benötigt auch keine teure Infrastruktur wie Häfen, Flughäfen oder Straßen. Es könnte daher ideal für den Küstenschutz Europas sein.
Im Jahr 2023 fanden bereits Gespräche zwischen den Entwicklern und TKMS statt, um den Bau dieser neuartigen Schiffe in Kiel zu ermöglichen. Besonders interessant ist der mögliche Einsatz von TKMS-Brennstoffzellen, die bereits in U-Booten verwendet werden – und einen CO2-freien Betrieb ermöglichen sollen.
Eine Flotte von rund 50 Stück könnte die gesamte europäische Küstenlinie effektiv überwachen und schützen. Diese Schiffe wären nicht nur militärisch einsetzbar, etwa als bewaffnete Schnellboote oder Truppentransporter, sondern könnten auch zivil genutzt werden – als schnelle Fähren in ziviler Ausführung oder luxuriöse Yachten.
Ein starkes Signal für Europas Verteidigungszukunft
Die möglichen Synergien zwischen Rheinmetall, ThyssenKrupp Marine Systems und German Slider zeigen eindrucksvoll, dass Europa sich nicht nur auf die Verteidigung vorbereiten muss, sondern auch technologisch innovativ bleiben kann.
Die Kombination aus deutscher Hochtechnologie und Innovationen – wie sie RHM und TKMS repräsentieren – könnte ein starkes Zeichen setzen und die europäische Verteidigung für die Zukunft wappnen.
Mit diesen Entwicklungen würde Europa nicht nur auf die aktuellen Bedrohungen reagieren, sondern auch seine Position als technologischer und militärischer Akteur auf der globalen Bühne festigen.
Fazit
Eine Zusammenarbeit dieser Größenordnung könnte Europa helfen, seine Verteidigungsfähigkeit entscheidend zu verbessern und gleichzeitig die industrielle Stärke der Region zu fördern.
Die Zukunft der europäischen Verteidigung könnte in der Zusammenarbeit dieser Schlüsselakteure liegen – und der Schutz der Freiheit und Sicherheit des Kontinents in greifbare Nähe rücken.
Sierks Media / © Fotos: German Slider (1), tupungato (1) & postmodernstudio (1), de.depositphotos.com
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