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Die deutsche Sportwagenmanufaktur Isdera hat Insolvenz angemeldet. Am 11. April 2025 wurde beim Amtsgericht Saarbrücken das Insolvenzverfahren eröffnet, zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Thomas Becker bestellt.


Damit steht eine der faszinierendsten, aber auch geheimnisvollsten Marken der deutschen Automobilgeschichte vor einer ungewissen Zukunft.

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Die Highlights der Marke Isdera

Isdera, gegründet 1982 von Eberhard Schulz, war stets ein Synonym für handgefertigte Exklusivität und technische Extravaganz.

Jedes Fahrzeug wurde individuell nach Kundenwunsch gebaut – eine Bestellung war nur nach direktem Kontakt mit dem Firmenchef möglich. Die Produktionszahlen blieben stets extrem niedrig, was die Modelle heute zu begehrten Sammlerstücken macht.

Legendäre Modelle und technische Meilensteine

◉ Isdera Imperator 108i (1984–1993)

Das wohl bekannteste Modell der Marke entstand aus dem Mercedes-Benz CW311-Prototyp. Nur 30 Exemplare wurden gebaut.

Der Imperator 108i überzeugte mit einem V8-Motor von Mercedes-Benz, Gullwing-Türen und einem markanten Periskop-Rückspiegel. Mit bis zu 390 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 283 km/h war er ein echter Autobahn-König.

Foto: Isdera pleite - Ende einer Sportwagen-Ikone.

◉ Isdera Commendatore 112i (1993)

Der Nachfolger des Imperator wurde als Einzelstück gebaut und 1993 auf der IAA vorgestellt. Der Commendatore 112i setzte auf einen 6,0-Liter-V12 von Mercedes-Benz, ein Sechsgang-Getriebe von Ruf und ein aktives Fahrwerk.

Das Design mit Gullwing-Türen und Periskop-Rückspiegel war von den Le-Mans-Rennwagen inspiriert. Die geplante Teilnahme am 24-Stunden-Rennen scheiterte jedoch an finanziellen Problemen.

◉ Isdera Autobahnkurier 116i (2006)

Ein weiterer Hingucker war der retrofuturistische Autobahnkurier, ein 5,65 Meter langer Gran Turismo im Stil der 1930er Jahre.

Unter der Haube arbeiteten zwei Mercedes-V8-Motoren mit insgesamt 10,0 Litern Hubraum und 600 PS – ein technisches Statement der Extraklasse.

Exklusivität und Handwerkskunst

Isdera-Fahrzeuge waren nie Massenware. Jedes Auto wurde von einem kleinen Team von Hand gefertigt, viele Komponenten stammten von Mercedes-Benz und Porsche.

Die Marke war bekannt für ihre kompromisslose Individualität und technische Innovationen wie Gullwing-Türen, Periskop-Rückspiegel und außergewöhnliche Motorenkonzepte.

Die letzten Jahre und der Weg in die Insolvenz

Nach mehreren Eigentümerwechseln und einer Kooperation mit chinesischen Partnern in den 2010er Jahren versuchte Isdera, mit – seien wir ehrlich – schlimmen Elektrofahrzeugen und Designs an alte Erfolge anzuknüpfen.

Foto: Isdera pleite - Ende einer Sportwagen-Ikone.

Trotz eines neuen Entwicklungszentrums in China und ambitionierter Pläne gelang es nicht, die Marke nachhaltig zu stabilisieren.

Fazit

Mit der Insolvenz von Isdera droht das endgültige Aus für eine der außergewöhnlichsten deutschen Automarken. Ob und wie es weitergeht, ist derzeit offen.

Die Legenden wie Imperator 108i und Commendatore 112i werden jedoch als Meilensteine der Automobilgeschichte in Erinnerung bleiben.

Als Symbole für Ingenieurskunst, Exklusivität sowie den Mut, automobile Träume abseits des Mainstreams zu verwirklichen…

Sierks Media / © Fotos: Wikimedia Commons – Longxiaode1976 (1) & YesSportscars, CC BY-SA 4.0 (1), Hweihe, CC BY-SA 3.0 (1)

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Rubriken: Motor