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Der Bentley Flying Spur Speed startet in die vierte Generation – und das mit einer Veränderung, die Puristen kurz schlucken lässt.


Der legendäre W12 ist Geschichte, stattdessen sorgt nun ein 4,0 Liter V8 Biturbo, kombiniert mit einem Elektromotor, für Vortrieb. Downsizing? Leider.

Leistungseinbußen? Im Gegenteil. Mit 782 PS und 1.000 Newtonmetern an Drehmoment sprintet die Luxuslimousine in 3,5 Sekunden auf 100 km/h.

➡️ Lesen Sie dazu auch: Elektrowahn: Tschüss W12-Motor – wie Bentley die Einzigartigkeit verliert.

Foto: Bentley Flying Spur Speed (2025).

Der Look

Optisch bleibt Bentley mit dem neuen Flying Spur Speed auf bewährtem Kurs: Ein überarbeiteter Kühlergrill, dunkle Designelemente, neue 22 Zoll Räder und dezente Anpassungen an Stoßfängern und Diffusor. Mehr braucht es nicht, um die stattliche 5,32 Meter lange Silhouette weiter zur Geltung zu bringen.

Die Matrix-LED-Scheinwerfer sorgen für beste Ausleuchtung, während sich die Fondpassagiere an über einhundert verschiedenen Innenraum-Farbvarianten und den feinsten Materialien erfreuen können.

Wer es noch exklusiver möchte, lässt die Individualisten von Mulliner ran. Höhepunkt bleibt das Rotating Display, das auf Knopfdruck zwischen digitalem 12,3 Zoll Infotainment und analogen Anzeigen wechselt.

Foto: Bentley Flying Spur Speed (2025).

Die Performance

Doch das wahre Neue sitzt unter der Haube: Der V8 bringt es allein auf 600 PS und 800 Newtonmeter, der bei Enthusiasten eher unbeliebte Elektromotor steuert weitere 190 PS und 450 Newtonmeter bei. Ultra Performance Hybrid nennt der Hersteller das.

Das Ergebnis? 782 PS kombiniert mit 1.000 Newtonmetern an maximalem Drehmoment. Brachiale Kraftentfaltung, die das über 2,7 Tonnen schwere Luxus-Schiff mit einer Leichtigkeit beschleunigt, die man ihm kaum zutrauen würde.

In 3,5 Sekunden schießt der Luxus-Brite auf Tempo 100. Bei 285 km/h ist Schluss – zum ersten Mal unterschreitet dabei ein neues „Speed“ Modell somit die 300 km/h Marke.

Foto: Bentley Flying Spur Speed (2025).

Das Feeling

Unsere Testfahrt führt über die malerischen Straßen Arizonas. Auf den weiten Highways schwebt der Bentley beinahe lautlos dahin, das adaptive Fahrwerk bügelt Unebenheiten weg, der Innenraum bleibt ein Rückzugsort purer Stille.

Der Bentley-Modus regelt alles souverän – entspanntes Cruisen oder druckvoller Vortrieb, je nach Bedarf. Doch sobald wir Sedona erreichen und die kurvigen Bergstraßen ins Spiel kommen, zeigt der Flying Spur eine ganz andere Seite.

Im Sportmodus strafft sich das Fahrwerk, die Lenkung wird direkter – und plötzlich scheint das Gewicht fast nebensächlich. Es ist erstaunlich, mit welcher Dynamik der vornehme Engländer sich durch die Kurven pfeffern lässt.

Foto: Bentley Flying Spur Speed (2025).

Der Strom

Elektrisch schafft er bis zu 76 Kilometer, doch das dürfte für die meisten Besitzer zweitrangig sein.

Denn Bentley spendiert dem Flying Spur Speed gerade mal 11 kW Ladeleistung – weit entfernt von modernen DC-Schnellladesystemen.

Wer ihn also wirklich ökologisch bewegen will, braucht Geduld. Wahrscheinlicher ist, dass der V8 die Hauptrolle spielt. Und das ist auch gut so.

Foto: Bentley Flying Spur Speed (2025).

Fazit

Hat der neue Bentley Flying Spur Speed jetzt eine grüne Seele? Das kann sich jeder hindrehen, wie er möchte. Nachhaltigkeit in einem 2,7 Tonnen schweren GT mit V8? Schwer vorstellbar.

Doch wer sich einen Bentley kauft, tut das nicht aus Umweltgründen. Er kauft britischen Stil, unvergleichlichen Luxus und eine Performance, die begeistert. Und genau das liefert der Flying Spur – nur eben jetzt auch mit einem Schuss Elektrifizierung.

Wer Lust auf Stromer-Support hat, und das sind im Luxussegment bisher nicht viele, der ist mit dem Downgrade gut bedient. Zum Glück ist der V8 noch da…

Sierks Media / © Fotos: MarioRoman Pictures

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Rubriken: Motor