Vor drei Jahren sah ich einen voller Energie geladenen Rapper auf einer Bühne in Nürnberg, der mich durch seine unbändige Power und seine Ausstrahlung beeindruckte. Nach dem Auftritt feierten Toni Tuklan und ich die Nacht durch. Und treffen uns seitdem regelmäßig. Er mag wie ich indisches Essen und so beantwortete er mir beim Lunch einige Fragen. Hier sind die Antworten.
Toni, Du startest voll durch. Erzähl uns ein bisschen was dazu.
Es tut gut, wenn man das Gefühl hat, dass viele Leute sich weltweit für meine Musik und den Tuklan Sound interessieren. Diesen Sound haben wir durch meinen Freund und Produzenten A-Class noch besser definiert. Momentan macht es sehr viel Spaß. Es ging schon langsam los mit der Zusammenarbeit mit größeren internationalen Künstlern wie Ras Kimono, Dr. Alban, Beenie Man, Ce’Cile oder Anthony B. – bis zum erfolgreichen Projekt mit Warner Music Germany, als wir 2013 den Sommerhit “ Danzare“ im Duett mit Vito Lavita und Produzent Goar B. veröffentlichten.
Im WM Jahr 2014 kam das nächste Highlight, als ich im Fifa WM Song für die brasilianische Nationalmannschaft in Zusammenarbeit mit Sänger Edu Casanova und Dani Alves (brasilianischer Nationalspieler und FC Barcelona Profi) performen konnte. Wir hatten eine gute Produzententruppe um Doc B. und Millenium Records.
Letztes Jahr folgte dann echt die Krönung. Mit dem Remix von unserem Song „Ebony Eyes“ mit Weltstar Sean Paul. Es war ein guter Zeitpunkt, mit meinen langjährigen Kollegen und Produzenten Rico Bernasconi und A-Class diese gute Geschichte auf internationaler Ebene zu verbreiten. Hinzu konnten wir das Vertrauen von Kontor Records gewinnen. Durch die Unterstützung Sean Pauls ist der Song weltweit unterwegs, hat über sieben Millionen Youtube Aufrufe und erreichte zum Beispiel die Nr. 1 in den Radiocharts Polens. Weitere Projekte mit Legende Tito Jackson von The Jackson Five oder Boney M. sind im Studio im Endspurt.
Wie war es, mit einem Künstler wie Sean Paul zu arbeiten?
Es war eine sehr gute Erfahrung. Sean ist nicht nur ein legendärer Künstler, sondern auch ein guter Mensch, sehr hilfsbereit und höchst professionell. Bei unserer Begegnung war ich angenehm von der lockeren, lustigen und familiären Atmosphäre überrascht. Man hat schnell das Gefühl einer brüderlichen Verbindung. Ich habe viel gelernt, hatte sehr viel Spaß und kann mir eine erneute Zusammenarbeit gut vorstellen.
Hat sich die Musikbranche seit Deinem Start damals sehr stark verändert?
Ja, das lässt sich durchaus bestätigen, jedoch müsste man ein Buch schreiben, um diese Situation zu beschreiben. Die Musikbranche wird von Veränderung geprägt und definiert sich auch über den Wandel. Allein das Internet schnitt beispielsweise tief in das gewohnte Verkaufssystem ein, die Rollen der Musik TV Sender werden von Online Portalen übernommen und das Chart System hat sich neu entwickelt. An jeder Ecke findet man hochwertige Tonstudios – was früher eine exklusive Sache war – und ähnlich verhält es sich mit Bookings. Insgesamt würde ich sagen, es ist schwieriger geworden, sich als Künstler zu etablieren.
Du bist einer der zehn wichtigsten Afrikaner in Deutschland. Wie fühlt sich das an?
Ich bin Gott sehr dankbar, einen positiven Beitrag zur Gesellschaft zu leisten, nicht nur seitens der Afrikaner. Wir leben in einer schwierigen Zeit und haben sehr viel zu tun, daher ist diese Auszeichnung eine große Motivation, mich weiter zu engagieren. Trotzdem möchte ich sagen, dass das nicht mein alleiniger Verdienst ist. Ohne die Unterstützung meiner Freunde, Familie, Fans, der Presse und meinem Team wäre ich nie so weit gekommen.
Wie harmoniert Deine Musik Karriere mit Deiner Tätigkeit im Sport beim DFB?
Für mich ist meine Tätigkeit im DFB Stützpunkt nicht nur eine Möglichkeit jungen Talenten zu helfen, sondern auch ein Ausgleichfaktor für den Job als professioneller Musiker. Es macht sehr viel Spaß, vor allem wegen der tollen Talente und unserem Team.
In diesem Zusammenhang wurdest Du kürzlich auch für Dein soziales Engagement ausgezeichnet. Wie wichtig war dieser Preis für Dich?
Mir persönlich zeigt das, dass ich ein Zuhause weit von meiner Heimat habe. Es ist sehr inspirierend, in der Ortschaft in der man wohnt, eine Auszeichnung zu erhalten. Dafür bin ich sehr dankbar.
Was war bisher Dein absolutes, persönliches Highlight als Musiker?
Ich hatte das Glück, mehrere Highlights erleben zu dürfen. Meinen ersten TV Auftritt in Nigeria vor 30 Millionen Zuschauern. Die Baltic Beach Party vor über 30.000 Menschen in Lettland. Das Summer Jam Finale mit Anthony B. vor über 30.000 Menschen. Den brasilianischen Karneval in Salvador vor Millionen. Die Starnacht am Wörthersee: Und natürlich den Live Auftritt mit Sean Paul.
Hand aufs Herz: Für welche anderen Musiker schlägt Dein Herz privat? Was finden wir in Deiner Playlist?
Ich mag verschiedene Musikrichtungen, aber ein Song kommt nur in meine Playlist, wenn er gute Stimmung verbreitet und eine positive Botschaft trägt.
Thema Mode. Was sind Deine Lieblingsmarken, was trägst Du gerne?
Ich bin in Sache Mode flexibel, solange das Statement stimmt.
Was ist Dein allergrößter Traum?
Ich wünsche mir von ganzem Herzen, dass der Terror und die Gewalt endlich ein Ende finden und ich noch vielen Menschen in meinem Leben helfen kann.
Auf welche Autos stehst Du? Hast Du Benzin im Blut?
Auch wenn ich gerne schnell fahre und schnelle Autos mag, denke ich, dass Mercedes-Benz mein klarer Favorit ist.
Toni Tuklan
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Fotos: Andreas Stegman (4), Bampson Photography (1)
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